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  1. #1
    ZwoSechs
    Gast

    Mal wieder NBL / Nassbremslösung

    Update:

    Anfang Februar hatte ich erstmals mein persönliches "Nassbremsproblem" und stieß im Passat-Forum (http://www.passatforum.com/forum/vie...ight=nassbrems* )wie auch auf www.der-audi.de (von TAZ) auf die Nachrüstmöglichkeiten. Daraufhin rüstete ich (bzw. eine Werkstatt) meinen 96er A4 mit der Passat-Lösung, einer fast vollständigen Abdeckung der Bremsscheibe zur Achse hin, nach.

    Gleichzeitig fragte ich die Audi-Kundenbetreuung, warum diesem Problem nicht durch wirksamere Maßnahmen als dem 1999 nachgerüsteten Plastikspoiler begegnet wird. Von dort erhielt ich nach ein paar Tagen das Formschreiben, das auch hier schon zitiert wurde und im Wesentlichen aussagt, dass das Problem erstens jedes Auto betrifft und zweitens durch erhöhten Bremsdruck völlig behebbar sei. Kurz: Eine sichere und spontane Bremsung sei jederzeit möglich.

    Ich antwortete dann:

    ...Der Wortlaut Ihres Schreibens war mir bereits hinlänglich bekannt, da dies laut einschlägiger Internetforen, z.B. www.a4-freunde.de, die Standardantwort auf unzählige derartige Hinweise von Kunden darstellt. Ich hatte daher ausdrücklich um direkte Kontaktaufnahme gebeten.

    Lassen Sie mich zunächst darstellen, dass ich mit der sinngemäßen Formulierung, ich sei „mit der verzögerten Bremswirkung unzufrieden, könne dies jedoch durch erhöhten Pedaldruck kompensieren“, nicht einverstanden bin. Ich hatte Ihrer Mitarbeiterin bereits eindringlich geschildert, dass es nach einer nächtlichen Abstellung des A4 im Freien bei der ersten Bremsung sekundenlang zu einem völligen Versagen der Bremsanlage kam und ich trotz gewaltsamen Bremsens keinerlei Bremswirkung erzielte. Infolgedessen überquerte ich als Wartepflichtiger eine Kreuzung mit etwa 30-40 km/h. Lediglich der Tatsache, dass kein Querverkehr herrschte, verdanke ich meine gesundheitliche Unversehrtheit.

    Ihren Ausführungen, wonach dies eine Folge des Wetters, der chemischen Zusammensetzung von Streusalz sowie weiterer Faktoren außerhalb Ihres Einflussbereichs sei, das Fahrzeug jedoch an dieser Situation vollkommen unbeteiligt sei, kann ich als Autofahrer mit 22 Jahren Fahrpraxis auf unterschiedlichsten Modellen und bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen nicht folgen. Eine „Hochleistungsbremsanlage, die […] es dem Fahrer unter allen Bedingungen jederzeit ermöglicht, spontan bis zur maximalen Kraftschlussgrenze der Reifen […] zu bremsen“, ist sicherlich der Normalzustand bei modernen Fahrzeugen. Gerade auf die Baureihe A4 sowie weitere Fahrzeuge Ihres Konzerns mit Vierlenker-Vorderachse trifft dies jedoch nachweislich nicht zu. Vielmehr stelle ich fest, dass seit 16 Jahren jedes Audi-Fahrzeug in meinem Besitz (angefangen mit dem Typ 89) mit einer „Nassbremslösung“ im Rahmen einer Rückrufaktion nachgerüstet wurde. Im Fall des Modells B5/8D ist diese Nachrüstung (46C7), wie eine Vielzahl von Kundenbeschwerden zeigt, jedoch wirkungslos geblieben.

    Trotz der Ihnen vorliegenden, berechtigten Beanstandungen ist jedoch Ihrer Reaktion zu entnehmen, dass Sie trotz wiederholter Bremsenausfälle keinen Grund zu weiteren Maßnahmen sehen. Dies ist umso bedauerlicher, als konzernintern eine offenbar taugliche Lösung gefunden wurde, dieses Sicherheitsproblem mit geringem Aufwand zu beheben. Für die Passat-Serie 3B wurde ein Umrüstsatz, bestehend aus den Teilenummern 3B0 698 998 A (Bremsscheibenabdeckung) und 3B0 615 313 (Wasserabweiser für Schwenklager), entwickelt. Diese Teile passen problemlos auch an das von mir gefahrene Modell und wurden aufgrund des Bremsausfalls vom 07.02.06 vom Händler an meinem A4 nachgerüstet. Seitdem ist die Bremswirkung an Schlechtwettertagen ohne Beanstandung.

    Ich bin einigermaßen schockiert darüber, dass eine so simple Maßnahme, die Leben retten kann, nicht zum Standard der betroffenen Fahrzeuge gemacht wird, mehr noch: dass noch nicht einmal der Vertragshändler über die Nachrüstbarkeit informiert war, obwohl nach seiner Aussage „täglich mehrere Kunden“ mit diesem Problem zu ihm kommen. Laut einer Internetsuche zum Thema „Nassbremslösung“ bei Google, die 236 Treffer erbrachte und ausschließlich (!) VW-Audi-Seat-Skoda-Modelle hervorbringt, sind unter anderem betroffen: A4, A3, TT, Passat, Skoda Octavia und Superb sowie Seat Leon.

    Insofern stellt sich mir die Frage, ob es sinnvoll ist, an einem 30.000 km gelaufenen A4 eine Inspektion für 478 Euro durchzuführen, wenn man 180 km später bremsenlos über die Kreuzung schießt und der Hersteller erwidert, ei sicheres Bremsen sei jederzeit möglich. Potentiellen Unfallopfern hilft es im Zweifelsfall wenig, dass der Hersteller meines Fahrzeugs in der Bedienungsanleitung auf die Unzuverlässigkeit der Bremsanlage unter schlechten Wetterbedingungen hinwies. Eine „Bremsenpflege“ durch den Fahrer mit dem Ziel, die Bremswirkung vorübergehend wieder herzustellen, lässt sich für mich nur schwer mit den wohlklingenden Aussagen zur Sicherheit Ihrer Fahrzeuge in Einklang bringen.

  2. #2
    ZwoSechs
    Gast

    Re: Mal wieder NBL / Nassbremslösung

    Hier geht es weiter, weil das Posting für diese Rubrik zu lang sei -uuups?


    Gestern nun meldete sich die Kundenbetreuung noch einmal telefonisch. Man bleibt im wesentlichen bei den gemachten Aussagen; das Problem sei dort auch nicht als bedeutsam eingestuft, weil es eben generell "bei PKW mit Scheibenbremse" auftreten würde. Von einer Nachrüstlösung des Passat wisse man nicht, da man ja bei Audi und nicht bei VW tätig sei. Meinen Hinweis will man jedoch weitergeben, auch, weil ich seit der Umrüstung keine Nassbremsprobleme mehr hätte. Ich bat dann darum, mich weiterhin in dieser Angelegenheit auf dem Laufenden zu halten. Dies aber, so der Anrufer, könnte er mir nicht versprechen. Aha.

    Mal sehen, ob es noch ein Feedback gibt

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