Hallo Foristen
Hab mich gestern Abend mit meinem Mechaniker getroffen. Folgendes stand auf dem Plan:
- Achsmanschette radseitig links vorn
- Bremsbeläge vorne
- Scheiben + Radlager + Beläge hinten
- Bremssattel wechseln hinten links.
Teile waren komplett da.
2 x Radlager neu
1 x Achsmanschette neu
Bremsbeläge vorne, gut gebraucht, fast neu
Bremsbeläge hinten, neu
Scheiben hinten, neu
Los ging es mit den Belägen vorne rechts, ging flott alles super. Kolben sauber zurückgedreht. Dann Bremsbeläge vorne links, auch tutti. Dann die Achsmanschette. Alles gelöst, schraube vorne eingedreht so weit es ging, aber die Antriebswelle kam nicht raus. Das Ende vom Lied: Antriebsachse komplett ausgebaut, Manschette montiert, Einbau der Antriebsachse katastrophal. Am Motorblock fest gemacht, ging sie ums Verrecken nicht mehr in die Nabe. Mussten zusätzlich noch die Lenkstange lösen, damit es funktionierte. Achsmanschettenaktion: 2 Stunden 😩 damit war's aber noch nicht überstanden.
Wir hatten zu diesem Zeitpunkt nur die Beläge vorne und die Manschette gewechselt. Außer dass wir den Ausgleichsbehälter für die Bremsflüssigkeit geöffnet hatten, passierte am eigentlichen Bremskreislauf noch nichts. Arbeiten vorne am Auto also beendet. Aufgrund der Platzverhältnisse dann das Auto gewendet und rückwärts in die Halle, um hinten besser arbeiten zu können.
Ich weiß ja, dass neue Beläge auf alten Scheiben ihre Zeit brauchen, bis sie richtig zupacken. Und gebrauchte Klötze auf alten Scheiben vlt noch länger. Also dass ich nicht die beste Bremswirkung haben würde, war. Ir klar. Aber warum fällt das Bremspedal fast von alleine zum Bodenblech durch? 😳😳😳
Mechaniker darauf aufmerksam gemacht. Er meinte, schauen wir, wenn wir fertig sind und die Bremsen entlüftet haben. Alles klar, er ist der Profi. Hinten alles problemlos, altes Zeig runter, Radlager und ABS Ring eingepresst, alles montiert. Defekten Bremssattel ausgetauscht. prima. Also ans Bremsen entlüften. Ich gepumpt, Mechaniker an der Entlüftungsschraube. Entlüftung abgeschlossen. Bremsen ohne Motor. Erster Pump bis zum Bodenblech, zweiter Pump baut Widerstand auf und hält ihn. 30 Sekunden warten. 1Pump zum Bodenblech, Zweiter Pump baut Widerstand auf und hält ihn. Mehrfach wiederholt, mit immer gleichem Ergebnis. Dann mit Motor und Servo. Bremspedal fällt fast von alleine zum Bodenblech. Zweiter Pump bringt mehr Widerstand, aber Widerstand wird nicht gehalten 😳😳😳
Mehrfach versucht. Immer gleiches Ergebnis. Also Bremsen nochmal entlüftet, Bremsflüssigkeit dabei komplett erneuert. Danach erneuter Versuch ohne Motor. Gleiches Ergebnis wie zuvor. Erster Pump küsst das Bodenblech, zweiter bringt Widerstand und hält. Auch mit Motor wieder identisches Ergebnis. Alle Räder abgenommen, Anschlüsse und Bremssättel kontrolliert, vordere Beläge entgratet, da Scheiben minimal eingelaufen und Spuren davon auf Belägen zu sehen. Alles trocken. Mechaniker ist mit seinem Latein am Ende. Es ist halb vier in der Früh.
Der Fehler trat wie geschrieben NACH dem Belagwechsel vorne auf, und vor dem Sattelwechsel hinten. Zu diesem Zeitpunkt waren die am Bremssystem durchgeführten Arbeiten:
- Öffnen des Ausgleichsbehälters der Bremsflüssigkeit im Motorraum
- Sattel samt Halter von der Scheibe montiert. Alle Teile mit der Drahtbürste grob gereinigt. Kolben mit kolbenrücksteller zurückgedreht
- neue Brmsbeläge und Sattel wieder montiert
Rad montiert.
sonst ist nichts am Bremssystem passiert. Für die Achsmanschette haben wir zusätzlich die Antriebswelle rausgenommen. Danach tratt der Fehler auf. Wir haben uns lediglich erst nach Abschluß aller Arbeiten um diesen Fehler gekümmert. Es kann also eigentlich nicht Fehlerhaftes aentlüften Schuld sein, und da wir die abremsleitungen an keinem Sattel abgenommen hatten, kann eigentlich auch nirgends Luft reingekommen sein.
Vlt doch die gebrauchten Beläge auf den alten Scheiben? Probefahrt. Bremsversuche.
Langsames Durchtreten: Pedal geht Butterweich bis zum Bodenblech. Erste, leicht wahrnehmbare Bremswirkung nach ca 2/3 des Pedalwegs.
Schnelles Durchtreten, Vollbremsung. Deutlich schnelleres und härteres Ansprechen der Bremse, deutlich mehr Widerstand im Pedal, ABS spricht an.
Langsames Durchtreten, sofortiges wieder lösen, erneutes, sanftes Bremsen: beim zweiten durchtreten baut sich nach kurzem Pedalweg ein deutlich spürbarer, fast normaler Widerstand im Pedal auf. Aber, trotz Zunahme des Widerstandes, keine Zunahme der Bremskraft.
Zwischendurch auch mal Bremsmanöver, die deutlich stärkeren Pedalwiderstand und auch deutlich stärkere Bremswirkung auf den ersten 2/3 Pedalweg entwickeln, aber dann, nach ca 2/3 doch wieder zum Bodenblech fallen und die Bremskraft wieder deutlich abnimmt
Über Umwege heimgefahren, ca 40 bis 45 km. Keine nennenswerte Verbesserung. Immer wieder gebremst. Zu Hause ausgestiegen, deutlich wahrnehmbare Hitzestrahlung von den Vorderrädern, links etwas stärker, und hinten etwas schwächer. Alle vier Bremsen stinken verbrannt.
Was ist da los, was könnte das sein? Hat schonmal jemand sowas erlebt?
Lesezeichen