Ich habe es schon wieder getan...
bereits im Juni 2011 hatte ich mein erstes Doppel-DIN Navi "Maxyon Explorer" im Wagen verbaut und darüber hier im Forum Berichtet.
Inzwischen gibt es das Nachfolgemodell "MAXYON Explorer II GPS + DVB-T" welches mich vorallem durch eine performantere CPU (A8 Chipset, 1GHz, 512MB RAM) und eine neue, komplett auf WinCE 6.0 basierende Software angesprochen hat.
Zusätzlich zu einem neuen Gerät wollte ich auch eine Rückfahrkammera einbauen und hab die MA-014 gleich mitbestellt.
Die technischen Details im Einzelnen erspare ich mir hier, diese sind auch direkt bei den Angeboten bzw. beim Hersteller (Witson W2-C050) ersichtlich.
Frisch nach dem Auspacken:
Einbau Radio:
Das Vorgehen ist nahezu identisch zu dem von mir beschriebenen Einbau des Vorgängermodells.
Das Handschuhfach muss auf jeden Fall wieder weg um alle Kabel vernünftig verlegen zu können. Ich habe zusätzlich zum Gerät auch einen WiFi Stick und ein zweites USB Anschlusskabel mit bestellt. Beide USB Kabel werden durch ein Loch in das Handschuhfach gesteckt um später immer leicht an die Sticks kommen zu können.
Der zuvor bereits genutzte Winkel für GPS und DVB-T Empfangsantenne kommt leicht modifiziert ebenfalls wieder zum Einsatz. Hiermit lassen sich die beiden Antennen unsichtbar und in relativ guter Position im Armaturenbrett befestigen.
Einbau Rückfahrkamera:
Für die Rückfahrkamera wird auch ein Rückfahrsignal benötigt. Theoretisch liefert das Signal die im Lieferumfang mit enthaltene CAN Bus Box. Leider scheint das Rückfahrsignal aber nicht pauschal per CAN Bus übertragen zu werden und ist wohl von der vorhandenen Ausstattung und/oder Codierung des Fahrzeuges abhängig. Da es bei mir nicht vorhanden ist, musste ich die Ader dafür von der CAN Bus Box abtrennen und auf das Signal der Rückfahrscheinwerfer klemmen.
Hierfür habe ich nach einiger Suche eine gute Stelle zwischen der rechten C-Säule und der Rückbanklehne entdeckt wo sich eine Ader der Rückfahrscheinwerfer anzapfen lässt. Zuvor hatte ich das rechte Rücklichtmodul in welchem eine Rückfahrleuchte ist abgebaut und nach der dafür relevanten Aderfarbe gesucht.
Es wurde eine Rot/Blaue Ader verwendet. Um sicher zu gehen, dass es auch die Richtige ist, die Ader mit einer Stecknadel anzapfen und messen! Ich habe die Ader nicht durchtrennt, sondern nur an einer Stelle die Isolierung abgeschabt und eine neue Ader angelötet. Diese dann durch die Fußleisten vor bis zum Gerät verlegen und auf ein Koppelrelais klemmen/löten. Über das Relais die von der CAN Bus Box abgetrennte Ader zum Radio hin verschalten. Für die Kamera und den Eingang des Rückwärtssignals unbedingt die Stromversorgung nutzen welche vom Gerät kommt, da diese entstörte 12V liefert. Bei direktem Anschluss an das 12V Bordnetz treten sonst sowohl beim Kamerabild als auch bei der Rückwärtsumschaltung Störungen auf.
Um die eigentliche Kameraleitung in die Heckklappe zu verlegen war einiges an Geschick und Geduld notwendig. Der einzige Weg vom Innenraum in die Klappe führt durch einen Gummischlauch links, oder rechts. Nachdem die Verkleidung der Heckklappe demontiert wurde, muss der Kabelbaum von ein paar Befestigungen gelöst werden um genügend Spielraum zu haben den Gummischlauch zu lösen. Diesen in einer möglichst geraden Form halten und einen Zugdraht durchstecken (Hier hilft keine Gewalt, nur Geduld). An diesem das eigentliche Kabel stabil (!!) befestigen und mit Klebeband umwickeln. Das ganze mit etwas Silikonspray oder Vaseline einreiben und mit viel Geduld und etwas Gewalt durch den Schlauch ziehen.
Schlussendlich kann die komplette Leitung dann bis in die Fußleiste gelegt und bis vor zum Gerät gelegt werden. Hierbei hat die Länge von 5m exakt ausgereicht. Kürzer hätte die Leitung aber nicht sein dürfen.
Leider hat der Hersteller bei der Konstruktion der Kamera bei ein paar Punkten nicht mitgedacht. Es sind zwei relativ große Chinch-Stecker und ein ovales Verbindungsstück am Kabel welche ein unnötig großes Loch in der Leuchten-Rückwand benötigen um diese durchstecken zu können.
Ich habe hierfür zuerst ein 5mm Loch gebohrt und dann mit einer kleinen Feile vergrößert.
Die LED Kennzeichenleuchte braucht wesentlich weniger Strom als die originale Glühbirnenversion weswegen diese vom Bordcomputer leider als defekt erkannt wird und ständig eine Fehlermeldung im FIS kommt. Durch einlöten eines externen Widerstandes als zusätzlichen Verbraucher lässt sich die alte Glühbirne simulieren und die Fehlermeldung umgehen.
Hierfür habe ich an die Kontaktfedern jeweils eine Ader angelötet und daran einen Widerstand mit 68Ω/5Watt. (Je nach System sollte ein Widerstand zwischen 68Ω/≥4Watt bis zu 100Ω/≥3Watt ausreichen) Da der Widerstand jetzt die Leistung der Glühbirne verbraucht wird dieser entsprechend warm. Aus Platz und Wärmegründen habe ich den Widerstand aus dem Leuchtengehäuse herausgeführt und an einem Blech befestigt das nun gleichzeitig auch als Kühlkörper wirkt.
Unschön ist noch, dass sich der Farbton der LED Leuchte von der Originalen unterscheidet und die Ausleuchtung konstruktionsbedingt nicht gleichmäßig ist.
Die Kamera funktioniert ansonsten aber soweit und liefert auch bei schlechten Lichtverhältnissen ein gutes Bild.
Fazit
Verarbeitung/Hardware --> Gut
Der qualitative Eindruck ist wieder gut und dem Originalen kaum unterlegen. Das Gerät passt sich perfekt ein und erweckt den Eindruck als ob es schon ab Werk verbaut gewesen war.
GPS Empfang, Display und Sound sind in etwa identisch zum Vorgängermodell und in Ordnung. Leider ist das Display nach wie vor nicht multitouch fähig.
Radio --> Gut
Dieser ist etwas besser als beim Vorgängermodell.
Schade das kein DAB+ Empfangsmodul integriert wurde. Das hätte das Gerät in der Radio-Kategorie wesentlich aufgewertet.
Rückfahrkamera --> Gut
Der Einbau einer Rückfahrkamera hat mit Abstand den meißten Aufwand und Bastelei bedeutet. Wenn die Kamera aber mal richtig eingebaut ist, funktioniert das System gut.
Schön wäre noch gewesen wenn die Linse einen Schutz hätte welcher erst bei Betrieb der Kamera öffnet. So ungeschützt verdreckt die Linse sehr schnell und muss je nach Wetter vor jeder Fahrt gereinigt werden.
DVB-T --> Befriedigend
Obwohl diesmal eine neue, aktive Antenne mit dabei ist konnte ich zum Vorgänger keinen wesentlichen Unterschied feststellen. DVB-T bleibt auch hier eine nette Spielerei die in starken Empfangsgebieten gut funktioniert, ich aber abgesehgen beim Ausprobieren nur sehr selten sinnvoll nutzen kann.
Software/Bedienung --> Gut
Hier haben sich wesentliche (!!!) Verbesserungen zum Vorgängermodell gezeigt. Die vorhandenen Menüs wirken durchdachter, durchgängiger, aufgeräumter und lassen sich intuitiv bedienen.
Dennoch gibt es immer einige kleinere Punkte welche verbessert bzw. optimiert werden könnten. Bei diesem Gerät ist es nun auch endlich möglich Softwareupdates einzuspielen (ganz großes Plus)!
Die Freisprechfunktion über ein via Bluetooth gekoppeltes Handy funktioniert und ist von der Sprachqualität gut.
Leider ist kein TMC Modul mehr vorhanden. Es ist also nur möglich über die Internetverbindung eines angebundenen Handys online Verkehrsdaten abzurufen. Dies funktioniert aber nur, wenn zusätzlich ein WLAN Stick mit am Gerät angeschlossen ist und das Handy via WLAN Tethering gekoppelt wurde. Eine Datenanbindung über die schon bestehende Bluetooth Verbindung der Freisprechfunktion ist unpraktischerweise nicht möglich.
Als Navisoftware wird das etwas angestaubte iGo8 mitgeliefert. Prinzipiell ok, nur unterstützt iGo8 leider keine online Verkehrsdaten. Die Software lässt sich also nur mit einem vollständigen Verzicht auf TMC nutzen. Hier hilft es nur, sich separat die neuere Version iGo Primo anzuschaffen. Diese beherrscht auch online Verkehrsdaten.
Support --> Gut
Abgesehen davon, dass im Maxyon Supportforum von mir erstellte Threads zu bestimmten Problemen der Geräte wohl einfach gelöscht wurden (was einen sehr unseriösen Eindruck hinterlassen hatte), steht das Maxyon-Supportteam mit kompetenten Ansprechpartnern zur Seite und ist sehr gut erreichbar.
Gesamteindruck --> Gut
In Summe bin ich mit diesem Gerät zufrieden und würde es wieder einbauen.
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