Problematik Ölverbrauch / Neuaufbau Audi S4 BBK Motor
Hey,
fangen wir am besten mal von vorne an.
Bin eigentlich gerade dabei meinen Audi S4 B6 zu verkaufen. Benötige etwas praktischeres vor allem für Hängerbetrieb und nebenher möchte ich mir noch einen Turbo rein für den Spaß zulegen. S3 / S2/ S4 B5.
Der S4 B6 steht bis jetzt auch eigentlich super da. Gasanlage, Gewindefahrwerk 185.000 auf der Uhr. Hat bis dato auch immer 0,5 - 1 Liter Öl auf 1000 km gebraucht. Zwar nicht gerade super erfreulich, aber gerade so akzeptabel. Hatte auch schon verschieden Ölsorten versucht und habe jetzt das 5W50 von Mobil 1 seit knapp 2000 km drinnen. Jetzt ist mir die letzten paar Km jedoch aufgefallen das er öfters blaue Wolken wirft, nicht gerade kleine. Habe mich auch schon ziemlich über die Thematik eingelesen und der Verdacht liegt bei den Ventilschaftdichtungen. Habe mich jetzt aber auch ein Druckverlustprüfer gekauft um dem ganzen mal genauer auf den Grund zu gehen. Die letzten beiden Messungen vom Ölstand ergaben ca. einen Verbrauch von 1 Liter auf 200- 300 km. Wieso das auf einmal so einen Satz gemacht hat weiß ich nicht.
Habe vor ca 5000 km alle Kerzen neu gemacht und die beiden Lambdasonden. Kerzen hatte ich gestern mal nochmal rausgedreht, alle verrußt und ölverklebt. Alterungswert der Lambda liegt wieder bei 0,3 laut VCDS, quasi sind die platt.
Zudem habe ich das Gefühl das er immer träger wird. War anfang des Sommers zeitgleich mit einem Serien Ford Focus ST auf der AB vom Beschleunigungsstreifen mit 80 bis 200 ... Konnte gerade so hinter ihm bleiben und das fand ich doch sehr enttäuschent. Ist zwar ein Turbo in dem ST aber er hat auch auf dem Papier deutlich schlechtere Werte und es solllte eigentlich kein Problem sein an so einem dran zu bleiben. Gegen die 170 PS Diesel von VW und Audi tut er sich auch mächtig schwer.
Kompressionswerte sind im kalten Zustand mit geöffneter DK bei allen 8 Zylindern um die 9 bar.
Natürlich will ich den jetzt mit dem extreme auf keinen Fall verkaufen. Jetzt stellt sich mir die Frage wie ich weiter vorgehen soll.
- Motor reparieren.
1 Ventilschaftdichtung kostet um die 6, 50 Euro. Werde die Repartur selbst durchführen mit Hilfe eines erfahrenen Mechanikers. Vielleicht hat hier im Forum schonmal jemand Erfahrung damit gemacht und die Dichtungen getauscht. Wollte Zylinder durch Zündkerzenloch mit Druckluft füllen das das Ventil nicht absackt und dann über demontierten Ventildeckel und demontierte Kipphebel die Dichtungen wechseln. Ist das so möglich oder klappt das aus Platztechnischen Gründen nicht?
Wären im Endeffekt ca. 1000 - 1500 Euro weg. Könnte ihn dann aber mit ruhigem Gewissen verkaufen. Bin aber ehrlich gesagt nicht sonderlich scharf auf die Arbeit.
- Unter Wert verkaufen.
Wäre eine weitere Möglichkeit, nur dafür einen Käufer zu finden ist nicht sonderlich leicht. S4 gehen sowieso nicht gerade weg wie warme Semmel und dann noch einen wo der Motor aufgemacht werden müsste wohl erst recht nicht.
- Umbau auf 2.7 Turbo
Hatte mich diesbezüglich schon etwas informiert. Motor käme aus Abgasrelevanten gründen nur der aus dem Audi A6 Baujahr 2004 in Frage. Und um einen Plug& Play Umbau handelt es sich dann gerade auch nicht wirklich. Preislich gehe ich von ca. 10000 Euro aus. Allerdings hätte ich meinen Turbo und kenne die momentane Substanz meines S4. Bis auf die Problematik Motor ist er in einem guten Zustand. Noch dazu wäre es dann nicht von der Stange bis auf die paar ABT AS 400 die hier rumgeistern :)
- Fahrzeug schlachten
War ebenfalls schon eine überlegung wert, allerdings komme ich da ca. auf 5000 Euro die relativ schnell verdient sind und wenn dann Motor, Getriebe, Fahrwerk, Leder verkauft sind wirds eine zähe Angelegenheit bis das der Keller wieder leer ist.
Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen der mal in der selben Situation war und den ein oder andere Tipp bereit hat wie ich evtl. ohne den Motor zu öffnen den Ölverbrauch in den Griff bekomme.
Schonmal vorab Danke für Antworten.
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Guten Abend,
werde euch mal mit dem enormen Ölverbrauch bei meinem S4 auf dem laufenden halten. Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen der in der selben Situation steckt.
Habe nun heute mal mich mit der Druckverlustprüfung befasst. Da es in meinen Augen nicht anders funktioniert hat, da unser S4 ja so super geräumig im Motorraum ist, habe ich mir eine kleine Hilfe gebaut um die einzelnen Zylinder auf OT zu stellen. Habe eine alte Zündkerze genommen, die Keramik aufgebrochen und das Innenleben ausgebohrt. Danach noch einen ziemlich passegenauen Stab genommen und fertig war das Hilfsmittel. 6 Gang rein ein Vorderradaufgebockt und die Hilfsvorrichtung in die Zündkerzenbohrung geschraubt. Natürlich alle Zündkerzen vorher rausgenommen das sich sonst das Vorderrad nicht hätte drehen lassen können.
Danach am Vorderreifen so lange gedreht bis mir der Stab den OT angezeigt hat, bzw. sich begann zu senken. Danach dann den Druckverlustprüfer angeschlossen. Das ganze dann 8 mal.
Bis auf Zylinder 7, an dem es einen minimalen Druckverust druch die Öffnung für den Ölmessstab gab, sahen alle ganz ordentlich aus. Kein Strömen festzustellen.
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Daraus schließe ich dann , 1. Ventile schließen sauber ( Einlass / Auslass ) und Kolbenringe sind bis auf Zylinder 7 in Ordnung. Danach hab ich mir mal die KGE vorgenommen und zum großteil demontiert aber auch hier ist nicht wirklich viel Öl zu finden. Um da eine größere Menge Öl zu finden hätte doch eigentlich auch die Druckverlustprüfung anders ausfallen müssen. Quasi ein Druckverlust über die Kolbenringe.
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Liegt der enorme Ölverbrauch wohl an verschlissenen Ventilschaftdichtungen. Demnach habe ich den Ventildeckel demontiert und festgestellt, dass es ohne Ausbau des Motors keine Möglichkeit gibt die Ventilschaftdichtungen zu tauschen, da die Nockenwellen direkt über den Kipphebeln für die Ventile liegen.
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Habe mich aus diesem Grund jetzt auch dazu entschlossen den Motor auszubauen und über die nächsten 6 Monate ( Saisonkennzeichen) in Ruhe den Motor instangzusetzten. Komplett Kopf demontieren und von Verkokung befreien. Ist zwar nicht wirklich viel, aber wenn ich gerade dabei bin, kann ich es auch richtig machen denke ich mir.
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Habe auf allen 8 Zylinder einen Kompressionsdruck von 9 bar + / - 0,2 im kalten Zustand mit geöffneter DK. Ist der Wert in Ordnung.
Habe es auf jeden Fall mal heute so durchgeführt. Falls ich nicht komplett auf dem Holzweg war denke ich sollte das Ergenis auch so stimmen.
Lasse mich aber gerne eines besseren belehren
Nunja werde versuchen den Thread ein wenig zu pflegen und in regelmäßigen Abständen mit Bildern aktualisieren.
Gruß
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Hatte ja gesagt das ich den Thread ein wenig aufrecht halten will und wenns mir gelingt auch Bilder und Infos liefern. Mit dem Ölverbrauch bei diesem Motor bin ich ja mit Sicherheit nicht der einzigste mit dem Problem.
Nunja wie auch immer.
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Habe den Motor die letzten Tage mal weitestgehend demoniert.
Also Ketten ab und Zylinderköpfe runter.
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Laufbahnen befinden sich meiner Meinung nach noch in einem akzeptablen Zustand.
Ablagerung auf den Zylindern und Ventilen ist meiner Meinung nach schon extrem. Denke da ist noch mehr Faul als nur die Ventilschaftdichtungen. Die Ablagerungen auf den Zylindern sind brößelig und lassen sich durch drüberreiben mit dem Finger entfernen. Die untere Schicht ist jedoch eingebrandt und lässt sich nicht wirklich entfernen.
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Falls ich heute noch Zeit finden sollte, werde ich noch weiter demoniteren und die Kipphebel ausbauen. Will selbst mal einen Blick auf die Ventilschaftdichtungen werfen. Nächste Woche telefoniere ich dann mit meinem Motoreninstandsetzer und werde mit ihm die weitere Vorgehensweise besprechen. Kolbenringe will ich ebenfalls direkt erneuern. Wurden zwar erst vor knapp 40.000 km von Audi erneuert, jedoch finde ich 9 Bar Kompression etwas gering. Habe mal gehört das 9 Bar Verschleißgrenze ist und sie eigentlich um die 12 Bar liegen sollten.
Vielleicht hat ja noch der ein oder andere nützliche Tipps für mich, was ich auf jedenfall mit erneuern sollte.
Grüße
Christopher
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Hallo,
gestern kam ich mal dazu die Kolben und Kurbelwelle auszubauen. Werde heute mal alles reinigen und dann im Laufe der Woche die Zylinderköpfe demontieren. Diese dann ebenfalls reinigen und mit allem nochmal zum Motoreninstandsetzer zum vermessen. Danach wird sich dann entscheiden was genau gemacht werden muss. Hoffe es liegt nur an den Kolbenringen und/ oder Ventilschaftdichtungen. Alles andere kann bei einem Alusilmotorblock preislich ziemlich in die Höhe steigen. :(
Hier noch paar Bilder.
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Gruß