Zahnriemenwechsel 1.9 TDI 130 PS bj 11/2004 Motor AVF

**dima110676** · 11.01.2008, 10:49

Hallo zusammen

Ich habe am lezten Wochenende meinen Zahnriemen gewechselt und möchte in diesem Thread den Arbeitsablauf posten. Ich hoffe, dass es jemand mal gebrauchen kann.
Ich bin für Vorschläge und Korrekturen offen, aber kommt bitte nicht mit den Sprüchen wie "Ich hätte es anders gemacht" oder " das Buch so wird´s gamacht beschreibt es auch". Ich habe es auf meine Art geschrieben und vielleicht ein bischen verständlicher.

MfG Dima

1. Motorabdeckung abbauen
2. Luftkanal bis zum Luftfiltergehäuse abnehmen
3. Sämtliche Steckverbindungen zu den Scheinwerfer abnehmen sowie 2 gelbe Stecker nah am Kühler links und rechts
4. Zugdraht für das Motorhaubeschloss abnehmen
5. Zwei schwarze Torxschrauben oben an dem Scheinwerfer links und rechts raus drehen
6. Untere Motorabdeckung abbauen
7. An der Stoßstange vorne die beiden Kunstoffgitter rausnehmen
8. Zwei Inbusschrauben an den beiden Stellen raus drehen, aber nicht rausnehmen
9. Am Radlauf die Verkleidung von unten nach oben wegziehen und die Torxschraube vorne und drei 10er Muttern weiter hinten raus drehen ( das selbe auf der anderen Seite )
10. Die Stoßstange unten nah am Radlauf so lange ziehen, bis man sie rausclipst
11. Die Stoßstange abnehmen und die Steckverbindung zu den Nebelscheinwerfer rechts lösen
12. Den Fühler unten am Kühler samt Befestigung abschrauben und einfach lose hängen lassen
13. Unten rechts an dem Grill den Wasserschlauch abnehmen und Wasser ablassen
14. Gleich daneben den dicken Luftschlauch ebenfalls abnehmen
15. Den schwarzen Kunstoffkanal für die Ladeluft rechts demontieren
16. Drei Inbusschrauben am Schlossträger links und rechts lösen und sofort an den selben Stellen M8 Gewindestange oder 20cm lange Schraube M8 wieder rein drehen, damit das ganze später auf den Gewindestangen oder langen Schrauben “gleiten“ kann. Vorsicht beim losschrauben, die Inbusschrauben sind auf dem Gewinde von Werk aus mit speziellem Kleber versehen und sind in einigen Fällen nicht zu lösen. Die Inbusschrauben sind durchgehend , deswegen ist es empfehlenswert sie erst auf der Rückseite mit Föhn zu erwärmen, da die Wärme diesen Klebstoff schmelzen lässt, und somit ermöglicht die Schrauben leichter los zu kriegen)
17. Das ganze samt Kühlergrill usw. nach vorne ziehen( nicht an den Scheinwerfer ziehen)
18. Den Flachriemen entspannen, in dem man die Spannrolle mit einem Maulschlüssel nach rechts dreht und mit 5-6mm Metallbohrer vexieren (arretieren)
19. Flachriemen abnehmen, unbedingt merken wie der drauf gezogen war
20. Die obere Blechverkleidung vom Zahnriemenschutz nach oben ziehen
21. Die Gummidichtung vom Schwungrad unten abnehmen
22. Zündung einstellen:
a)unten an der Kurbelwelle mit dem 19er Außenvielzahn-Nuss so lange drehen, bis man an dem Zahnrad von der Nockenwelle zwei eng an einander sitzende Zacken sieht
b)weiter drehen, bis die Zacken mit der Markierung T4 bündig sind( die Markierung befindet sich nah am Zahnrad von der Nockenwelle)
c)gleichzeitig drauf achten, dass die Auskerbung am Schwungrad ca. auf 90° steht und mit der zweiten Markierung ( ein schwarzes Dreieck eingraviert auf der unteren Blechverkleidung , schlecht sichtbar )übereinstimmt
d)Vorsichtzahlbar den ganzen Vorgang noch ein Mal wiederholen, ob die ganzen Markierungen wirklich bündig sind
e) man kann noch zusätzlich (empfehlenswert)am Getriebe arretieren, habe verzichtet
f)man kann noch zusätzlich am Nockenwellenzahnrad arretieren, habe auch verzichtet
23. Das Schwungrad mit dem 19er Nuss kontern und 4 Inbusschrauben lösen
24. Das Schwungrad abnehmen und die untere Verkleidung vom Zahnriemen losschrauben
25. Mit dem wasserfestem Stift oder Farbe eine zusätzliche Markierung am Zahnrad von der Kurbelwelle und am Gehäuse vom Motorblock markieren.
26. Wasserpumpe abbauen (naher unbedingt neu )
27. Umlenkrolle abbauen ( naher unbedingt neu )
28. Spannrolle ( naher unbedingt neu ) abschrauben und samt Zahnriemen abnehmen
29. VORSICHT wenn die Spannrolle und die Umlenkrolle wieder montiert werden, die Befestigungsmuttern nicht so kräftig nachziehen, da sonst das Gewinde vom Motorblock abgebrochen wird( in dem Fall mit der kleinen Knarre oder kleinem Maulschlüssel arbeiten)
30. Nachdem die Umlenkrolle und Wasserpumpe erneuert wurden kann die Spannrolle und der Zahnriemen wieder daraufgesetzt werden. Die Spannrolle muss beim Spannen mit einem Inbuss arretiert werden. Dieser Vorgang erfordert jedoch fachliches Können, da der Zahnriemen mit der Spannrolle richtig gespannt werden muss. Um den Zahnriemen wieder aufzuziehen kann man zusätzlich die Muttern am Nockenwellenzahnrad lösen, damit es leichter wäre den neuen Zahnriemen drauf zu bekommen, aber ich hatte es nicht gemacht.(wir haben ihn auf der Wasserpumpe drauf gezogen, da die Wasserpumpe den kleinsten Umfang und somit weniger Fläche hat im Vergleich zum Nockenwellenzahnrad)
31. Laut Audi wird die Spannrolle im Laufe der Jahre oder nach einer bestimmten Laufleistung nicht mehr nachgespannt, da die Spannrolle über eine automatische Spannvorrichtung verfügt
32. Den Motor noch 2 bis 6 mal drehen um die Einstellung der Spannrolle und der ganzen Markierungen erneuet zu überprüfen

33. Es gibt noch eine Möglichkeit die Spannung des Zahnriemens zu kontrollieren, in dem man das Kühlwasser neu auffüllt und die ganzen Schläuche aus den Punkten 12 und 13 wieder drauf zieht. Danach den Motor starten, kurz laufen lassen, ausmachen und die Spannung erneuet überprüfen.

34. Falls man Punkt 33 gemacht hat, das alte Wasser wieder ablassen. Ich habe bei meinem neues G12 reingetan, obwohl das nicht vorgeschrieben ist, aber jeder findet wohl 15 Euro für paar Flaschen von dem Zeug. Ansonsten das alte Wasser vor dem Auffüllen durch einen Lappen filtern.

35. Nach dem Zusammenbau den Motor laufen lassen und das Kühlmittel solange nachfüllen, bis er zwischen MIN und MAX steht. Probefahrt machen, Motortemperatur beobachten, öfters anhalten und Kühlmittelstand kontrollieren.

36. Bitte tut euch und euren Autos einen Gefallen. Lasst die Spann,- Umlenkrolle, sowie die Wasserpumpe neu machen. Spart nicht. Ich hatte die ganzen Rollen und die Wasserpumpe, nachdem wir sie ausgebaut haben, mit den neuen verglichen. Man kann ganz deutlich fühlen und hören wie die Kugellager in den Teilen abgenutzt sind, da sie unter sehr hoher Spannung arbeiten und mit der Zeit auch „verschleißen“ , vor allem nach 120000km

Natürlich soll bei der Arbeit Newtonmeterschlüssel benutzt werden, den hatten wir auch, aber was nutzt er , wenn man nicht weiß mit wie vielen Nm sämtliche Schrauben usw. festgezogen werden.
Versucht bitte nicht die Reparaturen am Auto mit dem billigen Werkzeug von Aldi zu machen. Das spart jede Menge Nerven. Bei meinem alten B5 auch beim Zahnriemenwechsel haben wir zwei Inbussnüsse kaputtgebrochen, nämlich an Schlossträgerschrauben, das Werkzeug war übrigens von Krone und Promat, bis wir für 10 Euro!!! eine Nuss von Gedore gekauft haben. Ich will jetzt damit nicht sagen, dass Promat usw. schlecht ist.

**Florian.Kraus** · 11.01.2008, 18:49

Hätte ich das mal gehabt
Nein, Spass! Bin ne Niete was sowas angeht. Selbst mit der Anleitung häte ich es nicht geschafft. Bin für sowas nicht geboren, deswegen bin ich auch Beamter geworden

Gute Beschreibung. Habe es machen lassen am Montag für 140 EUR.