Wie defektes Einspritzventil finden?

[BaldmitH]

Hallo!

Vor kurzem kam eine neue Benzinpumpe rein, danach war für 1000 km alles schick.
Im Benzinbetrieb läuft der Motor zwar, aber er schüttelt sich und es fehlt massiv Leistung. Ich würde sagen, er läuft nur auf 3 Zylindern.

Sobald er auf Gasbetrieb (LPG) schaltet, läuft der Motor sofort wieder einwandfrei! Das kann ich zuverlässig reproduzieren. Sobald ich von Gas zurück auf Benzin schalte -> Sack Nüsse.

Fehlerspeicher ist leer.
Der Motor startet sofort, aber läuft dann eben schlecht (solange auf Benzin).
Bis auf Gasanlage (Vialle) alles unverbastelt, ungechipt, 380Tkm.

Jetzt meine Gedankenkette:
1. Zündungsproblem kann ich ausschließen, da der Fehler dann auch bei Gas auftreten müsste.
2. Spritversorgung kann ich ausschließen, da es dann wohl im Benzinbetrieb zu einem stärkeren Leistungseinbruch käme.
3. Einziger Unterschied zu Gas ist die Gemischbereitstellung.

Wie kann ich feststellen, ob und welche Einspritzdüsen ich ersetzen muss?
Kann ich z.B. Reih um den elektrischen Ventil-Stecker abziehen, um zu schauen, bei welchem Zylinder der Motor zusätzlich aussetzt (die wäre wohl dann in noch Ordnung)? Oder beschädige ich damit etwas?

Habt ihr noch andere Tipps?

PS: Vor einem halben Jahr habe ich von einem Internet-Laden gespülte (original) Düsen einsetzen lassen weil ich damals dachte, dass das Motorruckeln von den Düsen kam. DAMALS war es allerdings die Spritpumpe, die ungenügend Druck brachte (Werkstattmessung). Und das Ruckeln damals war ein anderes als jetzt.

[Enno]

Das Abstecken der einzelnen Düsen ist auch Gang und Gebe bei vielen Werkstätten. Beschädigen tust du damit an sich nichts. DU steckst die Düse ab und der Motor sollte sofort schlechter laufen. Danach wieder aufstecken und mit der nächsten Düse weitermachen.
Läuft der Motor schlechter, unruhiger, dann ist die Düse i.O. passiert nichts, dann hast du deine defekte Düse.

Du kannst aber auch folgendes machen, da kenne ich allerdings nur die Theorie von und habe es selber noch nicht probiert:
Du kannst einen dicken Schraubendreher nehmen, diesen bei laufendem Motor an eine Einspritzdüse halten. Du solltest ein Klicken hören, also das Schalten der Düse. Klickt es nicht, dann hast du deine defekte Düse.
Um es einfacher zu machen, stecke alle Kerzen ab und lass den Motor orgeln, durch die geringere Drehzahl ist es einfacher zu hören. Und mit einem Stethoskop ist das ganze deutlicher zu hören.

[mounty]

Du kannst aber auch folgendes machen, da kenne ich allerdings nur die Theorie von und habe es selber noch nicht probiert:
Du kannst einen dicken Schraubendreher nehmen, diesen bei laufendem Motor an eine Einspritzdüse halten. Du solltest ein Klicken hören, also das Schalten der Düse. Klickt es nicht, dann hast du deine defekte Düse.
Um es einfacher zu machen, stecke alle Kerzen ab und lass den Motor orgeln, durch die geringere Drehzahl ist es einfacher zu hören. Und mit einem Stethoskop ist das ganze deutlicher zu hören.

Wenn er VCDS hat kann er auch eine Stellglieddiagnose machen und die Düsen ansteuern, dazu muss der Motor nicht gestartet werden.

Aber selbst wenn sie klicken heißt das noch nicht das sie sauber einspritzen und genug Sprit in den Zylinder gelangt. Am besten wäre es die Düsen mit dem Benzindruckrohr auszubauen und dann die Spritpumpe anstuern das druck anliegt und dann die E Düsen per Stellglieddiagnose anzusteuern um auch gleich das Spritzbild sehen zu können.

[BaldmitH]

Danke euch beiden.

Ich habe nur VCDS lite, da geht keine Stellglieddiagnose.
Das riecht nach Werkstatt.

Ich gehe davon aus, dass 3 Düsen noch gut sind und werde jetzt mit dem Klick-Horch-Tipp versuchen, eine Düse als Übeltäter zu identifizieren. Die tausche ich dann mit einer Düse eines (gebrauchten) Satzes, den ich noch rumliegen hab.

Ich habe mit VAG-com (ebay-Kabel, gratis Version) gestern alle dort möglichen Messwertblöcke nach Bank-Unterschieden durchgeklickt. Die waren alle identisch, obwohl er definitiv spackte. Hm.

[BaldmitH]

Rückmeldung:
Die Schraubendreher-Horch-Methode funzt super, das defekte Ventil hat, im Gegensatz zu den andern 3, nicht "geknattert". Ich habe es durch ein gebrauchtes aus nem 1.8T-Passat ersetzt. Teile-Nr: Bosch 280 150 447.

Da die anderen vielleicht auch bald verweigern, noch ne Zusatzfrage:

Originale Einspritzventile werden für 125 €/Stk. verkauft. Im Netz gibt es Anbieter, die für 30 €/Stk. eine "Aufarbeitung" anbieten.
Ich schätze mal, die legen das Ventil in ein Reinigungsbad und vielleicht prüfen die noch das Spritzbild und -menge.

Woran sterben nach eurer Erfahrung die Einspritzventile? Eher Verunreinigung (dann würde so ein Rüttelbad ja was bringen) oder eher elektrisch (wie anscheinend bei mir, wo offensichtlich die Spule spackt)?

Ich frage, weil der Unterschied neu (500 €) zu "aufbereitet" (120 €), was auch immer da gemacht wird, schon recht deutlich ist...