Im Ergebnis der bisher getroffenen Feststellungen ist ursächlich für den Motorschaden eine Bauteilüberbeanspruchung im Bereich des Mittellagers der Kurbelwelle.
Das Mittel- bzw. Axiallager begrenzt das axiale Einbauspiel der Kurbelwelle.
Das Schadenbild an den Lagerbauteilen zeigt eindeutig eine einseite Axialbeanspruchung der Kurbewelle durch Kupplungskräfte, jeweils im Zeitpunkt der Pedalbetätigung.
Eine Überbeanspruchung dieses Axiallagers in Form einer einseitigen Zerstörung erfolgt beispielsweise durch einen anhalten Druck auf das Kupplungspedal.
Für diese Beanspruchung sind Axiallager insgesamt nicht konzipiert.
Dieser erhebliche Schadensumfang am axialen Mittellager und der Kurbelwelle ist über eine längere Beanspruchungszeit entstanen, die mit einer Geräuschentwicklung einher ging, sichtbar an der metallischen Gratbildung an der Kurbelwelle.
Ein Hinweis auf eine herstellerseitige Verursachung kann nicht dargestellt werden.
Es zeigen sich keine Hinweise auf einen generellen Schmiemittelausfall im Motor wie z.B. durch einen Ausfall der Ölpumpe.
Durch die Firma XXX ist eine typische Schmiermittelqualität für eine SAE-Klasse 5W-30 bestätigt worden.
Ein Schmiermittelausfall im Motor hätte zu einem nachvollziehbaren Ergebnis geführt.
Die zu einem früheren Zeitpunkt durch Vertragswerkstätten abgearbeiteten Aktionen des Fahrzeugherstellers sind, soweit vorstellbar, wahrscheinlich in keinem Zusammenhang zum Motorschaden zu sehen.
Das Auswechseln der Ventile (Magnetventile) und den Nochenwellenverstellern sind nicht im Zusammenhang mit dem vorgefunden Schaden.
Welchen Hintergrund die Auswechselungen führen sollten, ist hier zurzeit nicht bekannt, auch liegen die Bauteile für eine Überprüfung nicht vor.
Zur Geräuschdarstellung des Motorschadens sind Einzelheiten nicht bekannt.
Es kann aus technischer Sicht nicht ausgeschlossen werden, dass ggf. eine weitere bzw. ergänzende Ursache zu diesem Schaden geführt hat, jedoch sind entsprechende Merkmale weder erkennbar, noch nachweisbar.
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