Vor einigen Monaten haben wir Schwiegervatterns Audi A4 (8E/B6) übernommen. Er hatte sich vernünftigerweise entschieden, mit seinen 87 Jahren nun endlich nicht mehr zu fahren (es war ein langer Weg und zum Glück nur einige kleine Macken bis dahin). Da wir den Wagen aus eher moralischen Gründen nun nicht gleich verkaufen wollten, haben wir ihn zunächst im Sommer übernommen und da Schwiegervattern inzwischen auf Pflege angewiesen ist, freut er sich, wenn wir den Wagen v. a. dafür benutzen (Apotheke, Arzt, Krankenhaus, Einkaufen ... na ja, interessiert sicher keinen so wirklich) und er sich noch hin und wieder in seine "Ich-weiß-nicht-welches-komische-Grün-ich-werden-wollte"-Lammfellsitzbezüge kuscheln kann. Ein wirklich gefälliger Wagen, typischer Opa-Garagenwagen, zwar von der Motorisierung mit 75kW eher schwach, aber dafür erst knappe 50.000 km runter. Der TÜV-Mann hatte richtig Spaß (nach 10 Inspektionen sollte das wohl auch so sein).
Aber seit Samstag will er nicht mehr. Der Wagen ist eben doch nicht mehr ganz taufrisch. Samstagmorgen habe ich zunächst Flüssigkeit im Wischerbehälter nachgefüllt (ja, es war der Wischerbehälter). Maximal ein Löffel voll schwappte beim Schütten über (ich führe es nur mit auf, denn was weiß ich, … der Teufel ist ja bekanntlich ein Eichhörnchen).
Beim folgenden Startversuch „blubberte“ der Motor und sprang erst nach mehreren Versuchen an. Während der Startversuche hörte es sich an, als liefe er „nur auf 3 Töpfen“. Auffällig war, dass schon nach dem ersten Versuch der Kühlermotor anlief (und der Wagen war die Nacht bei ca. 5°C draußen). Es leuchtete im Kontrollinstrument die gelbe Anzeige der „Motorelektronik“ und die brannte auch weiter, als der Motor dann lief. Stärkeres Gas geben im Stand ließ den Motor dann zumindest hörbar „normal“ laufen, es gab aber ein kurzes Verschlucken, wenn die Drehzahl wieder auf den Normalwert fiel, dann schien der Motor normal zu laufen. Gefahren sind wir damit aber dann lieber nicht mehr.
Am Sonntag machte meine Frau (ich war nicht dabei) noch einige, wenige Startversuche. Allerdings ließ sich der Motor nicht mehr starten, wie am Tag zuvor. Er stotterte zwar, aber es kam nicht mal mehr zum „Blubbern auf 3 Töpfen“. Möglicherweise war nun schon die Batterie zu schwach (Batterie wurde übrigens im Januar 2012 neu eingebaut - Holla die Waldfee - ich sehe gerade, alleine den Einbau hat sich der Freundliche mit einer Summe versilbern lassen, für die ich für unseren kleinen Mitsubishi fast die Batterie neu bekomme). Auch jetzt sprang der Kühlermotor wieder sofort nach dem Startversuch an. Im Unterschied zu Samstag brannte jetzt nicht nur die gelbe Motorelektronikleuchte, sondern auch die gelbe Leuchte für die Motorsteuerung („EPC“).
Und apropos: anspringender Kühlermotor und Kühlmitteltemperaturanzeige. Meine Frau erwähnte nebenbei, dass ihr – zumindest Freitag – bei problemloser 60km Autobahnfahrt aufgefallen sei, dass die Kühlmitteltemperaturanzeige so niedrig gewesen sei (möglicherweise „gar keine“ Anzeige). Und möglicherweise ist das schon länger so. Mir ist nämlich als Beifahrer vor einiger Zeit auch mal aufgefallen, dass die Heizung nicht richtig warm wurde. Da wir aber ohnehin vergleichsweise selten mit dem Auto fahren, haben wir das nicht weiter verfolgt.
Hat jemand eine Ahnung, in welche Richtung das geht? Für mich klingt das nach kleiner Ursache, umständlich auszubauen, große Wirkung. Ich dachte erst nur Richtung Zündspule (wobei das bei diesem Audi so ein "Block" ist), bis wir gestern noch über die Kühlung, deren Anzeige und die Heizung sprachen (da riecht es ja nach Kühlmittelgeber, Thermostat ...). Kriegt einer den Zusammenhang hin?
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