Hi zusammen Ich poste mal etwas, was für viele schätze ich interessant sein dürfte. Entschuldigt, es wird lang. Bevor ich anfange, möchte ich jedoch allen Kritikern
und Skeptikern sagen, ich bin kein Labor und folgende Messwerte o.ä. dienen nur als Richtbeispiel. Bitte seht es nicht als etwas anderes! Ich will nur dem ein oder
anderen helfen
Danke.
Viele von euch werden es kennen. Das Problem: "Dröhnender, nerviger Bass in der Limo". Aus diesem Grund habe ich einmal ein paar Messungen gemacht, die ich euch nicht
vorenthalten möchte.
Equipment:
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- Messmikrofon IMG ECM-40 ("noch" unkalibriert-->Messungenauigkeit siehe Bilder)
- HU: Audi Symphony I (angeschlossen an Vertärker über die Line-Out Anschlüsse für die aktiven Lautsprecher in der Hutablage. D.h. wie Pre out an normaler HU, also
NICHT über High/Low Adapter)
- Verstärker: Carpower Vortex 2/600 im Brückenbetrieb
- Bass: Emphaser EM12NEO in 32L Bassreflex (Abstimmung, siehe Graphen)
- USB Interface für die Messungen: M-Audio Fast Track MK II
- Anderes: Ski Sack ausgebaut, Sitze: Recaro Vollleder
Wer mehr wissen möchte, Fragen.
Meine Geschichte:
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Fahre seit nun 2,5 Jahren meinen Audi. Nach Umbau meiner Anlage aus meinem alten Fiesta(*60Ps, aber ich habe ihn geliebt ) in meinen neuen Audi, war ich doch recht erschrocken. Pegel--> 0 und da wo Pegel ist, DRÖÖÖHN. Kommt vllt. dem ein oder anderen Limousinen-Fahrer bekannt vor. Damals habe ich mir dann einen Soundprocessor(Bezeichnung lasse ich mal weg) gekauft, war aber auch nie wirklich zufrieden. Da mir der Proc. zu teuer war für "wenig" Verbesserung ( Ja hatte dann auch zusätzlich ne audiophile 4-Kanal Endstufe für FR - RE), habe ich den dann sogar gewinnbringend wieder verkauft .
Somit bin ich weitergefahren mit Drööhn. Egal besser als nichts. Vor ein paar Monaten habe ich mich dann wieder dem Thema gewidmet. Um den Kommentaren entgegenzuwirken: Eine Lösung bei der ich ein Gehäuse dicht geschlossen an die Rückwand baue und durch den Skisack den Pegel bekomme, nun durch ausgeklügeltes Bassreflex oder als Bandpass kam für mich nicht in Frage, da mir das Kofferraumtechnisch zu unflexibel war. Bleibt also nur Geschlossen oder Bassreflex im Kofferraum.
Also habe ich mir einen alten Klanglich sehr guten Bass-Vertreter gekauft, der wenig Volumen braucht (Emphaser EM-12NEO) und mir dazu ein kleines Gehäuse 32 l (22mm MDF, gedämmt, Bassreflexrohr variabel, Verdrängung durch Woofer etc. abgezogen) gebaut. Die 32 l sind eigentlich auch für diesen Sub ein wenig gering bemessen, aber da der Tiefgang aus meiner Sicht bei dem Auto sowieso zu heftig war, dachte ich, ich stimme erstma hoch ab. Das Bassreflexrohr habe ich bewusst variabel, (5 - 25cm, 8cm Rohrinnendurchmesser, PS: höre die Strömungsgeräusche im Auto nicht) um noch ein wenig zu "tunen".
Siehe da: Besser vor allem mit hoher Abstimmung (d.h. 5cm Rohrlänge)! Aber noch immer ziemlich nervig! Also an die Endstufe gesetzt und rumgedreht. Das geniale an der Endstufe: Parametrische Equalizer mit einstellbarer Frequenz von 20 - 150Hz mit +-6db. Nerviges Dröhnlied angemacht (Hier aus: Katy Perry - MTV unplugged wens
interessiert :P ) -6db bei ca. 45 Hz brachten schon ne Menge. Aber immer noch...nervig.
Also schwere Geschütze auffahren: Messmikrofon gekauft zum Messen. Und jetzt wird es, schätze ich, interessant.
Zum Nachvollziehen und zur Vollständigkeit halber zunächst die Basis auf der die Messungen gemacht werden:
Woofer:
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- Frequenzgang Woofer, berechnet mit WinISD. Programm gefüttert mit Thiele Small Parameter des Emphaser EM12NEO-Datenblatts.
Hier mal gegenübergestellt: Bassreflexrohr mit 5 cm (rote Kurve) zu 25cm (graue Kurve), Gehäusevol.: 32 l
Messmikrofon:
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Hierfür bitte googlen: "ECM-40 500 Messungen, eine Übersicht". Das führt euch zu einem Forum, bei der man auch Kalibrierungen vornehmen kann und zeigt den typischen
Fehler von 200 gemessenen ECM-40 Mikrofonen. Somit schätze ich den Fehler meines "noch" unkalibrierten auf höchstens +-3db im Bassbereich (20Hz - 100Hz).
Messungen:
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- Durchgeführt mit Hilfe des genannten USB Interface und dem Programm "REW V5". Messungen am Fahrersitz in Ohr-höhe (für die Sensiblen: unterschiedliche Winkel und Positionen am Fahrerplatz führen nur zu geringen Abweichungen der geposteten Daten von ca. +-0,3db und werden hierfür vernachlässigt).
Endstufe: Subsonic Filter bei 20Hz, Low-Pass bei 85Hz
Messkurven:
Hier abgebildet: 2 Messungen, unter identischen Bedingungen. Bassreflexohrlänge: Rot: 20cm, Gelb: 5cm.
Schlussfolgerungen:
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Zu sehen ist, dass ab ca. 44Hz der Pegel extrem abfällt. Der Pegelgewinn bei ca. 60 Hz des 5cm Rohrs bringt fast gar nichts. Der bessere Tiefgang des 20cm Rohrs bringt ordentlichen Pegelgewinn bei tiefen Frequenzen und verstärkt damit den Effekt des Dröhnen. Ab ca. 45Hz nähern sich beide Kurven quasi an. Für einen guten Bass sollte es jedoch mindestens bis ca. 80Hz relativ geradlinig sein.
75dB zu 55dB bei dem 20cm Rohr. Das sind 20 dB Unterschied was mehr als 8 mal so leise ist (6dB ist die halbe Lautstärke 12dB dann ein Viertel usw.).
Warum ist das so? Zauberwort Druckkammereffekt, mehr dazu ...es wird zu lang. Kurze Überschlagsrechnung brachte ca. 32Hz als heftigstes Maximum.
Was dagegen machen? Ich habe mir mal einen Mini-DSP bestellt und auch direkt die Filter berechnet. Das Ding ist noch nicht da, die "Vorhersage" sieht aber recht gut aus Ma gucken wie zufrieden ich werde. Eigentlich sind die Pegel fast zu groß. Falls der Beitrag lebt, werde ich berichten. Alternativen gibt es natürlich auch noch, wie: Sub in der Hutablage oder den Subwoofer unter den Sitz kriegen, Gehäuse wie oben beschrieben, Absorber... etc. pp. . Wie gut das alles funktioniert kann ich jedoch nicht vorhersagen.
Ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen. Bin häufig nicht ins Detail gegangen, da es wirklich so schon sehr lang ist Ich hoffe es ist verständlich.
PS.: Raum Braunschweig. Man kann sich gern auch mal austauschen. Suche noch jemanden der genau weiß wo ich abdrücken muss beim 1.8t :-P
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