Über 100 Jahre elektrische Beleuchtung am Kfz, erfunden durch die Firma Bosch, helfen dem Autofahrer durch die Nacht und schlechten Sichtverhältnissen. 1924 wurde die erste 2 Fadenlampe von Osram vorgestellt, so das Abblend und Fernlicht in einem Reflektor vereinigt werden konnte. 1962 kam die erste Halogenlampe und nun heißt es heute bei Licht am Auto: Matrix-Beam, Laserlicht, Voll-LED, Bi-Xenon, Multibeam. Die Entwicklungen in Sachen Licht- und speziell Scheinwerfertechnik vollziehen sich mit sprichwörtlicher Lichtgeschwindigkeit.
Die Werkstätten haben damit inzwischen ihre Probleme dem ganzen noch zu folgen, wo doch Xenon Licht bei seiner Einführung vor fast 20 Jahren mal als das Non Plus Ultra galt und inzwischen zur aussterbenden Spezies zu gehört, da bei Neuentwicklungen ab der Mittelklasse die Hersteller inzwischen auf LED setzen. LED's ermöglichen den Herstellern neue Möglichkeiten gerade in Sachen Scheinwerferdesign und lassen Lichtfunktionen ohne Mechanik leichter umsetzen. Das damit auch noch Strom und Kraftstoff gespart wird ist ein angenehmer Nebeneffekt den man gern mitnimmt.
Durch die Verknüpfung mit Fahrassistenzsystemen wie Kamera, Radar und Lasersysteme wird auch die Technik immer umfangreicher und aufwendiger. So kann das Matrix-Beam von Audi im Fernlichtmodus gleich mehrere Objekte die entgegenkommen (Fahrzeuge-Fußgänger) ausblenden und die dabei erzeugten Lichttunnel mitwandern lassen, da es nicht wie herkömmliche Scheinwerfer über nur einen Reflektor verfügt sondern fünf Stück. Diese 5 Reflektoren bündeln jeweils 5 Led's die dann insgesamt 25 Lichtverteilungen im Fernlichtmodus realisieren können.
Für die Werkstätten ist dafür erforderlich immer auf dem aktuellsten Technikstand für den Lichttest bzw. der Lichteinstellung zu sein. Wie jedes Jahr - seit 1956 - finden im Oktober die bekannten Lichttestwochen statt. Mit anderen Worten: Zahlreiche Fahrzeughalter erwarten von den teilnehmenden Betrieben eine korrekte Funktionsprüfung und selbstredend eine entsprechende Einstellung ihrer Scheinwerfer im Fall der Fälle. Spätestens jetzt wird es beim Lichttest interessant denn während früher 2 Einstellschrauben und ein herkömmliches Prüfgerät ausreichten, müssen jetzt elektronische Tester (Digitale SEG, Preis über 3000€) und in den Abmessungen und Bedingungen vorgeschriebene Prüfplätze vorhanden sein, um die Genauigkeit für die korrekte Einstellung der Scheinwerfer zu gewährleisten.
Nur die neuen digitalen SEG (Scheinwerfer Einstell Geräte) können auch die neuen Leuchten wie LED und Matrixsysteme prüfen, da die herkömmlichen Geräte nicht in der Lage sind deren Abblendlichtverteilung (Z-Beam) vernünftig zu interpretieren. Außerdem benötigt man herstellerspezifische Prüfschirme die unterschiedliche Winkel der Scheinwerfer der einzelnen Hersteller berücksichtigt, welcher dann in der jeweiligen Fachwerkstatt des Herstellers vorhanden ist.
Die Prüfstellen für die HU sind bei dem ganzen übrigens fein raus, denn die überprüfen nur die Einstellung/Höhe der Scheinwerfer. Einstellen müssen es in Zukunft die Fachbetriebe.
Die neue Richtlinie für die Überprüfung von Scheinwerfern tritt 2017 in Kraft
Quelle: Kfz-Betrieb online, Vogel Business Media, Die Welt
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