• Hersteller-Werkstätten beim ADAC Werkstatt-Test 2012 vorbildlich

    Der ADAC hat dieses Jahr erneut zum Rundumschlag bei Vertrags- und Freien Werkstätten ausgeholt. Aus der Stichprobe von 75 Werkstätten wurden insgesamt 25 Betriebe bei der Arbeits- und Servicequalität bewertet. Die Hersteller-Werkstätten wiesen ein gutes Ergebnis auf, die Testergebnisse der Werkstatt-Ketten sind hingegen ernüchternd.

    Methodik und Versuchsobjekte

    Untersucht wurden drei Werkstattenarten – die der Hersteller, der A.T.U.-Kette und des Bosch Car Service - unter zu Hilfenahme von fünf Fahrzeugmodellen. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Untersuchung der Arbeitsqualität, die als präparierte Fehler in den Punkten

    • Füllstand im Ausgleichsbehälter der Kühlflüssigkeit zu niedrig,
    • eine Kennzeichenleuchte defekt,
    • Luftdruck Reserverad um ein bar abgesenkt oder Pannenset fehlt,
    • Aufhängung Auspufftopf gelöst,
    • rechter Scheinwerfer ganz nach unten verstellt,

    vollzogen wurde, und der Servicequalität, die vor allem Aufschluss über den Kernprozess der Kundenbetreuung (Terminvereinbarung, Auftragerstellung, Fahrzeugab-/annahme, Rechnungserstellung) geben soll.

    Die Versuchsautos (Audi A3, BMW 1er, Mercedes-Benz A-Klasse, Renault Megane, VW Golf V) mussten dabei eine große Inspektion aufweisen, um gleichzeitig eine korrekte und umfassende Wartungsliste durchlaufen zu können.


    Vertragswerkstätten souverän – Ketten abgeschlagen

    Besonders die Werkstatt-Ketten zeigen bei der erwähnten Wartungsliste Wahlschwierigkeiten, was einen unzureichenden Inspektionsumfang und -umgang mit den Wagen zur Folge hat. So wurden bei A.T.U. in nur 28% der Stichproben alle Fehler gefunden. Der Bosch Car Service bringt es zu einem besseren Ergebnis, das mit 40% der gefunden Fehler trotzdem weit hinter den Vertragswerkstätten liegt. Unter der Bosch-Kette befindet sich ausserdem das schlechteste Ergebnis des ADAC Werkstatttests: nur 17 von möglichen 100 Punkten konnte die Frischholz-Werkstatt in Hamburg erreichen – mehr als mangelhaft.

    Die Vertragswerkstätten erreichten dem entgegen ein fast durchweg positives Ergebnis. Ganze 88% der Fehler konnten gefunden werden. Alle der fünf getesteten Mercedes-Benz-Werkstätten erhielt ein „sehr gut“, genauso wie die Fünf Standorte der Marke Renault. Audi und Volkswagen schnitten beide bis auf jeweils eine Niederlassung ebenfalls mit „sehr gut“ ab.


    Weiterhin keine lückenlose Wartung


    Obwohl das Ergebnis bei den Vertragswerkstätten vorbildlich ist, zeigte sich nichtsdestotrotz ein Manko im Service – es war bedingt durch Bezeichnungsunterschiede von Scheckheft zu Rechnung zunehmend nicht ersichtlich, ob die vorgeschriebenen Wartungsumfänge vorschriftsmäßig durchgeführt wurden.

    Zusätzlich fehlte bei 84% der Stichproben die korrekte Ursachenforschung bei der Überprüfung des Kühlmittelstandes. Auffällig zeigt sich im Zusammenhang bei A.T.U., dass die Klimawartung überdies als Extra-Position verkauft und aufgelistet werden kann.


    ADAC konstatiert steigende Qualität


    So stieg trotz der Negativpunkte der allgemeine Prozentsatz an gefunden Fehlern gegenüber den ADAC Werkstatttests aus den Vorjahren an, analog zum Testergebnis weniger bei den Werkstatt-Ketten (+4% ggü. 2010) als bei den Hersteller-Werkstätten (+12% ggü. 2010).

    Zu hoffen gilt, dass sich die Ergebnisse in den kommenden Jahren weiterhin verbessern. Dazu hat der ADAC eine Liste mit Forderungen erarbeitet, die zu einem hochwertigeren Service beitragen können:

    • Auftragsannahme am Fahrzeug mit Kunde
    • Wartungsbezeichnungen verständlicher und übersichtlicher formulieren
    • Wahl der Wartung muss zuverlässiger von den Werkstätten getätigt werden
    • Anfügen des Stundensatzes zu Vergleichszwecken
    • Korrektes Abarbeiten der Wartungsliste, nicht nur abhaken
    • Rechnungspositionen verständlich formulieren
    • Bei Zusatzarbeiten erst Kontaktaufnahme mit dem Kunden


    Quelle: http://www.adac.de/infotestrat/tests...cePageId=31872
    Bild: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/8/8d/ADAC-Logo.svg/180px-ADAC-Logo.svg.png
    Kommentare 11 Kommentare
    1. Avatar von Thomas
      Thomas -
      schade das nur solche Dinge geprüft wurden. Das ist bestenfalls eine Frage der Sorgfalt, hat aber nichts mit know-how zu tun. Besser wäre ein Fachwissen und Fairness Ranking gewesen.
    1. Avatar von Honcho
      Honcho -
      Das ganze ist aber schon seit ein paar Monaten bekannt, dass ADAC testet.
      @Tillis, da bin ich ganz anderer Meinung.
      Eben wegen diesen Tests MUSS der Monteur sein Handwerk zu 100% können, auch wenn "nur" eine Inspektion ist.
      Er stellt in dem Moment quasi alleine das Gesicht der Firma dar.
      Wenn da was schiefläuft, ist sein Kollege, der Elektrikergott, ebenfalls im schlechten Licht.
      Da denkt sich jeder, wenn die "nur" an einer Inspektion versagen, was ist dann mit dem rest der erbrachten Arbeit?
    1. Avatar von votex
      votex -
      Zitat Zitat von Honcho Beitrag anzeigen
      Das ganze ist aber schon seit ein paar Monaten bekannt, dass ADAC testet.
      Erkläre.
    1. Avatar von Thomas
      Thomas -
      da hast du nicht unrecht. Trotzdem sagt dieser Test für mich nur aus das die werkstatt arbeitspläne hat die nach schema abgearbeitet werden - oder eben nicht.
      Zu Fairness und Lösungsfindung bei komplexeren Fehlern sagt das nichts aus. Ich hatte schon oft das gefühl das bei mir auf verdacht so lange Teile gewechselt wurden bis durch Zufall das richtige dabei war.
      Das sind für mich einfach wichtigere Disziplinen.
    1. Avatar von marcus_b5
      marcus_b5 -
      Zitat Zitat von Tillis Beitrag anzeigen
      da hast du nicht unrecht. Trotzdem sagt dieser Test für mich nur aus das die werkstatt arbeitspläne hat die nach schema abgearbeitet werden - oder eben nicht.
      Zu Fairness und Lösungsfindung bei komplexeren Fehlern sagt das nichts aus. Ich hatte schon oft das gefühl das bei mir auf verdacht so lange Teile gewechselt wurden bis durch Zufall das richtige dabei war.
      Das sind für mich einfach wichtigere Disziplinen.
      Naja für den Käufer von recht neuen Fahrzeugen ist dieser Test schon wichtig. In der Regel treten da ja kaum gravierende Mängel auf, welche eine eingehendere Diagnose erfordern würden. Dummerweise ist dies aber für die breite Masse irrelevant.

      Es ist nunmal so dass das Fahrzeugalter auf breiter Front im Durchschnitt ständig steigt, dementsprechend auch die Masse an schwerwiegenderen Defekten. Und da sollte angesetzt werden.

      Was hilft es mir wenn man in der Lage ist einen Serviceplan abzuarbeiten (und mal ehrlich, man hat ne Checkliste in der Hand und läuft die Liste ab - das ist ja nun echt kein Hit das hinzubekommen) aber bei einem großem Defekt dann auf Verdacht und auf Kundenkosten lustig Teile getauscht werden.
    1. Avatar von Honcho
      Honcho -
      Na täusche dich da mal nicht! Als Kunde bekommt man ne Liste mit Häckchen und kurzen Erläuterungen zurück.
      Aha sieht gar nichtmal so schwer aus so ne Liste auszufüllen ganz und gar nicht.
      Ein gutes Beispiel aus der Checkliste gefällig?
      Ersatzrad geprüft. IO
      Was nicht drinsteht, den Müll des Besitzers aus dem Kofferraum rausmachen, damit man überhaupt ans Ersatzrad drankommt.
      Ersatzrad ausbauen und rausnehmen auf beschädigungen prüfen, DOT Nummer und Reifendimension beachten, korrekten Luftdruck prüfen und aus Ventilkäppchen achten.
      Da kommen schon 5-10 min nur fürs prüfen drauf, was man am Ende sieht ist das Häckchen, das 2sek gedauert hat.
      Das geht so weiter und für jeden Punkt hat der Hersteller eine Vorgabe.
      Zudem würde ichs mir mit vergnügen ansehen wie selbst einer so eine Liste abarbeitet, der behauptet es ist doch so einfach diese abzuhacken.

      Wenn ich jemanden teste, der in der lage ist die so simple Liste korrekt abarbeitet, dann brauche ich mir auch keine Sorgen machen das derjenige bescheißt. Denn Liste überfliegen und nicht die zu prüfenden Punkte abarbeiten, da fängt für mich schon der beschiss an.
      Denn genau dafür bezahlt man schließlich auch!

      @Votex glaubst du nicht, dass sich die Werkstätten untereinander informieren?
    1. Avatar von votex
      votex -
      Ach dahingehend ist deine Aussage. Dann hat sich meine Interpretation zerschlagen.
    1. Avatar von Honcho
      Honcho -
      An was haste du den gedacht?
      Ich habe schon vor Monaten diesen ADAC Wisch im Netz gefunden.
      Darin wurde beschrieben was die Vermehrt prüfencund welche Fahrzeuge betroffen sind.
      Zudem haben sie die Technische Überauchung damit ebenfalls geprüft.
    1. Avatar von Thomas
      Thomas -
      Honcho, wir alle haben unsere Jobs und Zeitvorgaben für bestimmte Tätigkeiten. Keiner will die Arbeit kleinreden aber Marcus hat recht, das ist nun kein hexenwerk, das ist deren Alltag, deren Job.
    1. Avatar von haviii
      haviii -
      Gehen doch trotzdem 90% hier im Forum mit ihren Möhren zum Hinterhofpfuscher und wundern sich darüber, wieso alles kaputt geht ... Geiz ist geil.
    1. Avatar von chris01091967
      chris01091967 -
      frage:

      warum hat eigentlich der adac nicht einmal die fa. stop + go getestet...?
      wäre ja auch mal sehr interessant gewesen.
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