Methodik und Versuchsobjekte
Untersucht wurden drei Werkstattenarten – die der Hersteller, der A.T.U.-Kette und des Bosch Car Service - unter zu Hilfenahme von fünf Fahrzeugmodellen. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Untersuchung der Arbeitsqualität, die als präparierte Fehler in den Punkten
- Füllstand im Ausgleichsbehälter der Kühlflüssigkeit zu niedrig,
- eine Kennzeichenleuchte defekt,
- Luftdruck Reserverad um ein bar abgesenkt oder Pannenset fehlt,
- Aufhängung Auspufftopf gelöst,
- rechter Scheinwerfer ganz nach unten verstellt,
vollzogen wurde, und der Servicequalität, die vor allem Aufschluss über den Kernprozess der Kundenbetreuung (Terminvereinbarung, Auftragerstellung, Fahrzeugab-/annahme, Rechnungserstellung) geben soll.
Die Versuchsautos (Audi A3, BMW 1er, Mercedes-Benz A-Klasse, Renault Megane, VW Golf V) mussten dabei eine große Inspektion aufweisen, um gleichzeitig eine korrekte und umfassende Wartungsliste durchlaufen zu können.
Vertragswerkstätten souverän – Ketten abgeschlagen
Besonders die Werkstatt-Ketten zeigen bei der erwähnten Wartungsliste Wahlschwierigkeiten, was einen unzureichenden Inspektionsumfang und -umgang mit den Wagen zur Folge hat. So wurden bei A.T.U. in nur 28% der Stichproben alle Fehler gefunden. Der Bosch Car Service bringt es zu einem besseren Ergebnis, das mit 40% der gefunden Fehler trotzdem weit hinter den Vertragswerkstätten liegt. Unter der Bosch-Kette befindet sich ausserdem das schlechteste Ergebnis des ADAC Werkstatttests: nur 17 von möglichen 100 Punkten konnte die Frischholz-Werkstatt in Hamburg erreichen – mehr als mangelhaft.
Die Vertragswerkstätten erreichten dem entgegen ein fast durchweg positives Ergebnis. Ganze 88% der Fehler konnten gefunden werden. Alle der fünf getesteten Mercedes-Benz-Werkstätten erhielt ein „sehr gut“, genauso wie die Fünf Standorte der Marke Renault. Audi und Volkswagen schnitten beide bis auf jeweils eine Niederlassung ebenfalls mit „sehr gut“ ab.
Weiterhin keine lückenlose Wartung
Obwohl das Ergebnis bei den Vertragswerkstätten vorbildlich ist, zeigte sich nichtsdestotrotz ein Manko im Service – es war bedingt durch Bezeichnungsunterschiede von Scheckheft zu Rechnung zunehmend nicht ersichtlich, ob die vorgeschriebenen Wartungsumfänge vorschriftsmäßig durchgeführt wurden.
Zusätzlich fehlte bei 84% der Stichproben die korrekte Ursachenforschung bei der Überprüfung des Kühlmittelstandes. Auffällig zeigt sich im Zusammenhang bei A.T.U., dass die Klimawartung überdies als Extra-Position verkauft und aufgelistet werden kann.
ADAC konstatiert steigende Qualität
So stieg trotz der Negativpunkte der allgemeine Prozentsatz an gefunden Fehlern gegenüber den ADAC Werkstatttests aus den Vorjahren an, analog zum Testergebnis weniger bei den Werkstatt-Ketten (+4% ggü. 2010) als bei den Hersteller-Werkstätten (+12% ggü. 2010).
Zu hoffen gilt, dass sich die Ergebnisse in den kommenden Jahren weiterhin verbessern. Dazu hat der ADAC eine Liste mit Forderungen erarbeitet, die zu einem hochwertigeren Service beitragen können:
- Auftragsannahme am Fahrzeug mit Kunde
- Wartungsbezeichnungen verständlicher und übersichtlicher formulieren
- Wahl der Wartung muss zuverlässiger von den Werkstätten getätigt werden
- Anfügen des Stundensatzes zu Vergleichszwecken
- Korrektes Abarbeiten der Wartungsliste, nicht nur abhaken
- Rechnungspositionen verständlich formulieren
- Bei Zusatzarbeiten erst Kontaktaufnahme mit dem Kunden
Quelle: http://www.adac.de/infotestrat/tests...cePageId=31872
Bild: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/8/8d/ADAC-Logo.svg/180px-ADAC-Logo.svg.png
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