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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 8D/B5: Motor im Kalten Zustand zu hoch gedreht



Kizz_mA_StarFish
10.03.2009, 14:06
So ich muss das nu einfach mal los werden... wahrscheinlich eine kaum gehörte Frage :lol:

Ich hab mein Motor gerade ungewollt bis 6 gedreht im kalten Zustand.
(Hab noch nich solange mein Führerschein habt erbarmen)

Ich fahre sonst immer mit ner Drezahl von ~2,5 wenn der Motor noch kalt ist,
da is mir halt ein kleiner ausrutscher passiert :cry:.

Jetzt muss ich einfach mal fragen aus interesse und Liebe zum Audi, wie oft hält der Motor das aus?
Welche Schäden können dadurch auftreten?


PS: Flames nur per PN :-?

booorsti
10.03.2009, 14:09
Wenn du ihn nur einmal hochgedreht hast und den Fehler sofort bemerkt hast, macht das nichts weiter, dadurch kann auch nicht wirklich was kaputt gehen.

Anders ist es, wenn du ins Auto einsteigst und den Motor mit DAUERHAFT so hohen Drehzahlen fährst, solang der Motor noch nicht warm ist. Das könnte eventuell schlimmere Folgen haben.

Achja, der Motor ist nicht warm, wenn das Wasser bei 90° ist, sondern wenn das Öl ungefähr diese Temperatur erreicht hat.

mfg booorsti

Kizz_mA_StarFish
10.03.2009, 14:19
Wenn du ihn nur einmal hochgedreht hast und den Fehler sofort bemerkt hast, macht das nichts weiter, dadurch kann auch nicht wirklich was kaputt gehen.


Jo habs sofort bemerkt, hab einfach zuviel Gas gegeben bin davor nenn Opel Vectra A Bj90 gefahren.
Da is der Audi halt doch bisschen was anderes ;-).


Anders ist es, wenn du ins Auto einsteigst und den Motor mit DAUERHAFT so hohen Drehzahlen fährst, solang der Motor noch nicht warm ist. Das könnte eventuell schlimmere Folgen haben.

Ne das mach ich nicht aber mir Blutet das Herz schon bei einem mal :roll:.


Achja, der Motor ist nicht warm, wenn das Wasser bei 90° ist, sondern wenn das Öl ungefähr diese Temperatur erreicht hat.

mfg booorsti

Dank dir mal wieder booorsti! :daumen:

lg

booorsti
10.03.2009, 14:23
Kein Problem :)

Kleiner Tipp, falls du keine Ölanzeige im Kombiinstrument haben solltest, bekommste die Teile doch recht billig in der Bucht, und schaden tut sone Öltemp. Anzeige sicher nicht ;)

mfg booorsti

chappie83
10.03.2009, 14:26
Da passiert nix ... dafür ist der Begrenzer doch da ;-)

Kizz_mA_StarFish
11.03.2009, 01:16
Danke euch! :daumen:

lg

Dr.Gofast
11.03.2009, 19:44
Na...ob da nix passiert sei mal dahin gestellt.

Gut ist halt, dass du beim Anlassen noch einen Rest Öl in den Gleitlagern hast. Was denen weh tut ist eigentlich nur der Anlauf aus dem Stillstand. Also das Starten schadet Gleitlagern am meisten. Da liegt der Wellenzapfen auf der Grundlagerschale auf und wird dann erst in Rotation gebracht.
Prinzip: Wenn die Welle rotiert, dann schwimmt sie auf einem Ölfilm. Das musste ich während meines Studiums bis zum Erbrechen rauf und runter beten. Daher erspare ich jetzt mal langweilige Einzelheiten.
Fakt ist nur, dass du bei einem intakten Motor immer Restöl im Lager hast. Daher macht es zumindest den Gleitlagern nicht so viel aus. Problem sind höchstens die kurzzeitig auftretenden Wärmespannungen im Material, da sehr kalte Regionen im krassen Gegensatz zu schlagartig SEHR heißen Regionen gegenüber stehen. Sowas kann eigentlich immer zu Rissen und schäden führen. Aber da muss schon wirklich der Liebe Gott gegen dich sein, dass ausgerechnet dir das durch ausgerechnet DIESEN Zwischenfall passiert. :D Also kannst' beruhigt sein.

Lass dir nur gesagt sein: Wenn die Ölpumpe den Dienst quittiert, oder zu wenig Öl im Sumpf vorhanden ist, dann gibt es keinen Ölvolumenstrom zu den Lagern und dann ist der Motor meist schon im Ar*** wenn die Öldruckanzeige im Instument angeht. Durch das fehlende Öl im Lager (es wird meist sehr zügig ausgeschwemmt und neues kommt nicht nach) frisst das Material. Die Weißgusslagerschale wird quasi kalt mit der Kurbelwelle verschmolzen. Dann hast du ganz schön die Brille auf. :D Also sobald die Öldruckanzeige im Display leuchtet SOFORT Motor aus!!! Egal wo wie oder wann. Sonst gibt es da keine Rettung.


Beim nächsten Start steichelst du dein Auto aber bitte über den Armaturenträger und sagst leise zu ihm "Tschuldige...das war nicht so gemeint. Kommt nie wieder vor!" Und dann ist die Sache gegessen. :D :hihi:

Kizz_mA_StarFish
11.03.2009, 19:51
Danke für deine etwas ausführliche erklärung Dr. Gofast! :daumen:



Beim nächsten Start steichelst du dein Auto aber bitte über den Armaturenträger und sagst leise zu ihm "Tschuldige...das war nicht so gemeint. Kommt nie wieder vor!" Und dann ist die Sache gegessen. :D :hihi:

Ich hab mir echt das schmunzeln nicht verkneifen können :loolwech:,
wirst es nicht glauben aber das hab ich gleich danach gemacht!

lg

Dr.Gofast
12.03.2009, 07:43
Ich hab mir echt das schmunzeln nicht verkneifen können :loolwech:,
wirst es nicht glauben aber das hab ich gleich danach gemacht!

lg



...glaub' ich dir gerne...Männer eben. Sonst sind sie die Ernsthaftigkeit in Person, aber wenn's um's geliebte Auto geht, dann ist sie sich für keine Lächerlichkeit zu schade. Ich kann das...von mir. :hihi:


Gruß,
Marc

V6Chris
12.03.2009, 07:53
Daher erspare ich jetzt mal langweilige Einzelheiten.



So langweilig find ich das nichtmal. Hast du zufällig Infos im Netz?
Mir scheint der Motorblock und deren Leitungen immer noch Fremd weil man ausserhalb eines Lehrstoffes was ich ja nicht habe nix oder wenig darüber erfährt.

joba
12.03.2009, 22:24
nuja, in der Entwicklung neuer Fahrzeuge werden ja die Autos in die Kältekammer gepackt und tiefgefroren. Nach ein paar Stunden wird gestartet und ordentlich gedreht, um sicherzustellen, dass der Motor das aushält (auch in Sibirien oder sonstwo).
So gesehen sollte es nix ausmachen, wenn es nicht ständig gemacht wird.

Wie bereits erklärt, KANN natürlich auch eine solche einmalige Aktion zu Schäden führen, aber normalerweise nicht.

Der Tip mit dem Armaturenbrett-streicheln ist auch sehr gut. Wenn ich morgens aus'm Hof fahre und ich wieder mal zuviel Gas geben muss wegen Verkehr, dann mach ich das auch "kommt nicht wieder vor" ;-)
bisher klappts :-)

Gruß joba

Techpriester
13.03.2009, 08:25
Einen Motorschaden wirst Du bei modernen Motoren durch sowas nicht verursachen. Die alten Alfas früher waren da sehr empfindlich. Da hätte einmal ausgereicht für einen Kolbenklemmer oder schlimmeres.
Aber trotzdem: Wenn Du das öfters machst, wirst Du es irgendwann an geringerem Öldruck und höherem Ölverbrauch merken.

MfG
Techpriester

onkelschnitzel
13.03.2009, 08:41
Leidet unter hohen Touren bei kaltem Motor nicht die Zylinderkopfdichtung..?

Bin kein Techniker. Hat man mir nur mal gesagt, als ich bei meinem allerersten Auto einen Zylinderkopfdichtungsschaden hatte, dass dies die Ursache sein könnte.....?

WoodyM
13.03.2009, 08:51
Also ich glaub das wenn man im kalte zustand hoch dreht, und das auch öfter macht, die kolbenringe draufgehen.

is ja wie bei einem kurzstreckenfahrzeug!

bei meinem bruder seinen mazda muss man an der tankstelle mittlerweile öl tanken und benzin nachschauen!

MFG

Nightfly
13.03.2009, 09:13
Hallo!

Kannte mal Jemand der hatte seinen Motor immer getreten egal ob kalt oder warm, hat den billigsten Fusel an Öl eingefüllt und auch immer wieder mal extrem in den Roten Bereich gedreht (hat nicht abgeriegelt) und das Auto hat er noch mit über 300.000Km verkauft!
Kein Ölverbrauch gar nichts!!

Erklären kann das allerdings niemand, ist wohl wie so oft einfach Glückssache!

Wie gesagt wegen einmal wird nichts sein!!!

Aber immer schön weiterstreicheln!!! :mrgreen:

Gruß

Techpriester
13.03.2009, 14:40
Hallo.

Kopfdichtung gehen bei Überhitzung, zu hohem Druck, Abheben des Kopfes beim klopfen kaputt. Auch die ständigen wechsel zwischen kalt und warm schleißen an der Dichtung. Sie kann also auch bei normalen Betrieb nach Jahren ausfallen ohne das der Motor mißhandelt wurde.

MfG

Dr.Gofast
13.03.2009, 16:57
Ohhh...die alten Alfas waren aber auch ganz üble Autos. Die hatten echt den Mumm Laufbuchsen in den Block einzusetzen, die ringsrum mit Wasser umspült wurden. Also nur die Laufbuchse trennte den Kolben vom Wasser. Das ist eigentlich immer sehr kritisch und wird heute eher bei Großmotoren eingesetzt...wenn überhaupt.


@V6Chris:
Wir können uns gerne per PN über das Thema "Hydrodynamisches Gleitlager" unterhalten. Von "Kleinstspalt" bis zur Sommerfeldzahl habe ich eigentlich immer noch alles parat. ;) Kannst mir gerne deine Fragen zu dem Thema stellen. Ansonsten wüsste ich keine passende Stelle im Netz wo ich etwas dazu gefunden hätte, was hieb und stichfest wäre.

Gruß,
Marc

MS-T
13.03.2009, 18:19
Hey,
Gleitlager besitzen zu dem Notlaufeigenschaften. Man könnte diese theoretisch für kurze Zeit ohne Zuführung von Öl fahren, da die Festkörperschmierstoffe den Verschleiß in Grenzen halten, aber nicht lange.

Wie schon hier erwähnt, dreht die Welle für kurze Zeit beim Starten an der Buchse (Mischreibung), doch da der Ölfilm sofort die Welle bei der Umdrehung stabilisiert, läuft diese dann auf dem Ölfilm.
Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die Lagerung im Turbolader mancher Ba, z.B. im K- Turbolader (Schwitzer)!

Dr.Gofast
13.03.2009, 19:12
Hat Garrett nicht z.B. Axialrillenkugellager? Wegen Axialschub an den Turboladerschaufen? Weil Axialkräfte kann ein Gleitlager nun mehr als schlecht übernehmen. ;)


Also ich persönlich würd' die Notlaufeigenschaften besser nicht ausprobieren. :D Aber man hat ja beim Starten immer noch Restöl im Lager. Also liegt einen kurzen Augenblick Mischreibung vor und dann schimmt der Lagerzapfen ja schon auf. Bis das Öl eine Chance hätte sich nach rechts und links aus dem Lager zu verdünnisieren liegt ja schon der Öldruck an. Wobei nicht unbedingt der Druck maßgeblich ist, sondern ob eine bestimmte Menge ankommt. Weil ob das Lager funktioniert oder nicht (schwimmt oder sich gerade dabei befindet zu fressen) liegt eigentlich nur daran ob Öl vorhanden ist oder nicht. Wichtig ist ja nur der Kleinstspalt und die Rotation des Zapfens. Je höher der Volumenstrom ist, desto besser wird die Lagerstelle gekühlt. Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen. Nur wenn der Öldruck abfällt, dann kann es durch die drosselnden Wirkungen der Verzweigungen im Ölsystem dazu führen, dass der Volumenstrom an entscheidenden Stellen nicht mehr ankommt. Also ist es schon ganz sinnvoll eine Öldruckanzeige im Auto zu haben. ;) Nicht dass jemand aufgrund oben getätigter Äußerungen auf die Idee kommt zu sagen "Dann ist eine Öldruckanzeige ja überflüssig.".


Ich komme nicht umher hier die Sommerfeldzahl in den Raum zu schmeißen... ^^

http://upload.wikimedia.org/math/5/0/9/5095297d372ebc5ce9df82cc5446ebb9.png

Steht eigentlich alles ganz vernünftig auf Wikipedia; also wer sich da etwas belesen möchte, der kann da getrost stöbern, auch wenn es recht knapp gehalten ist. Unser Prof. hatte seiner Zeit an die Tafel geschrieben: So=1...4...10.
- 1 ist für den Schnelllaufbereich. Da rotiert der Zapfen so schnell, dass es langsam gefährlich wird dass er "abstürzt". Kann tatsächlich passieren. Ist etwas komplizierter zu erklären. Denke dass es hier auch wieder langweilt alles auszuführen.
- so um 4 ist eigentlich der normale Bereich in dem sich die allermeisten Gleitlager im Betrieb aufhalten
- bei So=10 sprechen wir von einem hydrodynamischen Großlager, was recht langsam läuft und große Lasten zu tragen hat

Dann gibt es noch unzählige Materialpaarungen die man da einsetzen kann. Im KFZ-Bereich kommt meist eine Weißgusslagerschale mit einem Schmiedezapfen zum Einsatz. Es gibt da sicherlich auch Ausnahmen.

MS-T
13.03.2009, 19:52
Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die Lagerung im Turbolader mancher Ba, z.B. im K- Turbolader (Schwitzer)!


Schwitzer- Turbolader (K03, K04, usw.) nicht Garrett. Das steht da auch... und da steht auch mancher Ba ;-)

Ja das ist klar, das Gleitlager keine Axialkräfter aufnehmen können, die Welle rutsch einfach weg :-) Guck Dir mal die K03 oder K04 Lader im Schnitt an, da könnten eigentlich keine Axialkräfte entstehen.

Die K- Turbolager haben aber keine Gleitlager, sondern glaub die heißen Hydrolager oder so ähnlich. Die Welle läuft in einem Ölbad, durch die hohe Geschwindigkeit (Centrifugalkraft?) wird die Welle zentriert!
Deswegen ist die Kühlung so wichtig, nicht das das Öl verdampft!

Dr.Gofast
13.03.2009, 20:12
Neiiin!
So war es nicht gemeint! Ich dachte, dass ich dich mal direkt danach frage, weil ich mir nicht sicher bin. Ich glaub dir das wohl ungesehen, dass besagte Turbos ein oder mehrere hydrodynamisches Gleitlager besitzen. ;)

Axiallager können schon Axialkräfte aufnehmen. Nur nicht so wirklich viele.

Und bei einem Turbolader treten meist Axialkräfte auf. Genau so wie bei einer Pumpe. ;) Daher würd' mich durchaus interessieren wie die das dann geregelt haben.