Re: Effektivität: Doppelzündspule oder Einzelzündspule

[Crashpilot]

Im A4 kommen die beiden oben genannten Zündarten zum Einsatz.
Fazit: der 1.8 hat eine Doppelzündspule, der 1.8T hat vier Einzelzündspulen

Die Frage ist nun, warum ?

Während beim 1.8 also mit 2 Signalen aus dem Steuergerät gearbeitet wird, sind es beim 1.8T vier Signale.

Meine Überlegung ist nun, weil Einzelzündspule hauptsächlich bei Turbomotoren eingesetzt werden, diese also auch einen stärkeren bzw. besseren Zündfunken bringen, die in den 1.8er einzubauen.

Die Frage ist nur, was passiert, wenn im geringeren verdichteten Raum ein Zündfunke fällt.
Denn bei der Doppelzündspule fallen auch 2 Funken gleichzeitig (Zylinder 1/4 und 2/3), nur eben der eine schwächer, der andere stärker.

Ist nur so eine Überlegung, weil die Einzelzündspulen müssen ja Vorteile haben :?

[zwiebelring]

Meine Überlegung ist nun, weil Einzelzündspule hauptsächlich bei Turbomotoren eingesetzt werden, diese also auch einen stärkeren bzw. besseren Zündfunken bringen, die in den 1.8er einzubauen.

Die Frage ob Einzel- oder Doppelzündspule hat auf die "Qualität" des Zündfunkens keinen Einfluss. Die Entscheidung, welche Art von Zündspule und zugehöriger Steuerung genommen wird, hängt von allen möglichen Faktoren ab.
Du wirst auch einen solchen Umbau nicht ohne weiteres durchführen können, wenn nur zwei Steuersignale anliegen, womit willst ud dann die anderen beiden Spulen ansteuern? Wenn ud sie parallel schalten willst, dann kannst Du gleich die Doppelspule lassen.

Die Frage ist nur, was passiert, wenn im geringeren verdichteten Raum ein Zündfunke fällt. Denn bei der Doppelzündspule fallen auch 2 Funken gleichzeitig (Zylinder 1/4 und 2/3), nur eben der eine schwächer, der andere stärker.

Die Funken sind exakt gleich, das ist ein physikalisches Gesetz. Die Spule ist ja nicht asymmetrisch gebaut. Der eine Funke fällt halt in den Auslasstakt, wo er wirkungslos verpufft, während er im "paarig" gezündeten Zylinder die Zündung auslöst.

[Crashpilot]

Was für Faktoren führen z.B. dazu, warum man bei Turbomotoren keine Doppelzündspule nimmt ???
Denn der 2.2-20VT, der 1.8-20VT und der S4 haben Einzelzündspulen .. da wird man sich doch was bei gedacht haben.

Die Funken sind exakt gleich, das ist ein physikalisches Gesetz. Die Spule ist ja nicht asymmetrisch gebaut. Der eine Funke fällt halt in den Auslasstakt, wo er wirkungslos verpufft, während er im "paarig" gezündeten Zylinder die Zündung auslöst.

Nein, eben nicht.
Der Strom wird durch je eine Leistungsdiode in eine Richtung gezwungen.
Springt der Funke an der einen Zündkerze von der Mittel- zur Masseelektrode, dann an der einen von der Masse- zur Mittelelektrode über.
Es entsteht dabei im hoch verdichteten Raum ein starker Hauptfunke und im gering verdichteten ein schwacher Nebenfunke.

Und wenn der Funke einfach verpufft, dann könnte man sie ja parallel anschließen.
Denn es entscheidet nicht die Signalstärke, sondern das, was aus der Spule kommt.

[Crashpilot]

@Manuel

Ich weiß, dass der V6 eine Doppelzündspule hat.
Aber es geht hier um den direkt Vergleich zwei vollkommen gleicher Motoren, die sich nur in der Beatmung unterscheiden, also Sauger und Turbo.

[Crashpilot]

ist vielleicht aus Kostengründen nicht bei beiden Motoren gleich.

Audi-Konstrukteur: "Scheiße, der 1.8 ist nicht teuer genug, wir müssen unbedingt eine Doppelzündspule einbauen"

Die Doppelzündspule kostet 253€, die Einzelspule 48€ (x4=192€).

[mounty]

Hi

Ich vermute mal das sie bei den Aufgeladenen Motoren einen Stärkeren Zündfunken brauchen damit er nicht ausgeblasen wird. Wenn man es nämlich mit dem Ladedruck Übertreibt beim Tunen kann es passieren das der Zündfunken ausgeblasen wird und man somit Zündaussetzer bekommt die ja nicht grad förderlich für den Motorlauf sind. Ne andere möglichkeit wäre auch noch die beeinflussung der verbrennung bzw nachverbrennung um andere/bessere Abgaswerte zu erreichen.

gruß mounty

[zwiebelring]

Die Steuerzeiten haben auf die Bestückung mit Zündspulen keinerlei Einfluss.
Doppelzündspulen kann man benutzen, wenn die betroffenen Zylinder einen Zündversatz von genau 360 Grad Kurbelwellenwinkel haben, weil dann eine Zündung immer in den Auslasstakt eines Topfes fällt. Bei neueren Motoren zündet man teilweise absichtlich ins Abgas hinein, um dort eine Verbrennung verbliebener Kohlenwasserstoffe zu erreichen. Prominentestes Beispiel: der Alfa Twin Spark, bei dem dieser "Ausslass-Zündfunken" sogar über eine eigene, kleinere und anders positionierte Kerze abgefeuert wird. Der Turbo mit seinen anderen Rohabgasen braucht das dann nicht.
Ausblasen kann man Zündfunken übrigens nicht, die Zeiten von Summerzündungen sind glücklicherweise längst vorbei. Ein Zündfunke braucht aber eine umso höhere Überschlagsspannung, je höher die Verdichtung des Motors ist. Das war zu Zeiten von Unterbrecherzündungen die Ursache für rote und blaue Hochleistungszündspulen mit 15 statt 10 kV Zündspannung. Nachdem die Bruttoverdiochtung eines Turbo (Ladedruck mal mechanische Verdichtung) gar nicht so wesentlich über der eines modernen Saugers liegt, spielt das bei Zündspannungen in der Gegend von 40 kV keine Rolle mehr.

[mounty]

Hi

Sorry Zwiebelring aber das ist Graue Theorie, bei Ladedrücken von mehr als 2,5 bar die bei extremeren Umbauten gefahren werden geht das sehr wohl mit dem Zündfunken ausblasen, glaubs mir, bin selber schon mal in den genuß gekommen das mal zu erfahren.
Das es bei 1,8t mit standart Luftpumpen Ladedruck nicht passiert ist schon klar, OK das hätt ich da bei Craspilots frage evtl weglassen sollen bzw anderes Formulieren.

Meine andere Begründug hast du ja aber mehr oder weniger bestätigt.

gruß mounty

[zwiebelring]

bei Ladedrücken von mehr als 2,5 bar die bei extremeren Umbauten gefahren werden geht das sehr wohl mit dem Zündfunken ausblasen,

Ein Zündfunken wird nicht "ausgeblasen", das ist keine Kerze. Bei zu hohen Verdichtungen kommt kein Funke zustande, weil der elektrische Widerstand der Funkenstrecke zu hoch ist.
2,5 bar Ladedruck ist extrem hoch, bei den alten Indy-Rennern mit Offenhauser-Drake-Motor war das PopOff auf 2,5 bar eingestellt. Zu diesem Ladedruck müsste jetzt noch die Grundverdichtung genannt werden, irgendwo in der Gegend von 6,5 bis 7:1, nehme ich an.
Der Text bezog sich nicht auf solche Extremumbauten, sondern auf Serienmotoren.