Hallo zusammen, die Frage kam des Öfteren in der Vergangenheit auf, auch ich hatte versucht mich schlau zu machen. Am Ende habe ich es einfach mal gewagt und möchte euch berichten.
Ausgangsdaten: A4 B5 Limo aus dem Jahre 1995 mit dem 1.8 ADR Motor, 4-Stufen Wandlerautomatik (AG4 CUW) und 200.000km auf dem Tacho.
Nach 20 Jahren merkt man, dass das Getriebe nicht mehr so rund läuft, wie am ersten Tag. In meinem Fall macht mein A4 komische Geräusche auf den ersten Kilometern im 1 und 2 Gang, das Getriebe wollte nicht immer hochschalten, es ruckte oder knallte sogar beim hochschalten.
Ein neues Getriebe kam für mich nicht in Frage, so stieß ich auf den Getriebeölwechsel. Laut Audi soll ein Wechsel des Öls nicht notwendig sein. Über diese Aussage kann man sich streiten, ich bin auch der Meinung, dass das Öl gewechselt werden sollte. Ein normaler Getriebeölwechsel bringt kaum Erfolg, da gut die Hälfte des Öls im Wandler hängen bleibt, so entschied ich mich für die Tim-Eckhardt Methode. Wem das nichts sagt, das alte Öl wird weitestgehend abgelassen, dann wird mit frischem Öl das komplette Getriebe gespült und danach neu befüllt. Videos gibt es auf Youtube.
In diversen Foren wird wie gesagt über den Sinn und Zweck gestritten. Aus dem Mercedes Lager kommen überwiegend positive Berichte, zum B5 konnte ich allerdings nichts finden.
So suchte ich im Internet nach einer Werkstatt in meiner Nähe, die diese Methode anbietet. Kurz angerufen und einen Termin vereinbart. Der Herr in der Werkstatt befragte mich zum Verhalten des Getriebes. Ich hatte ihm die oben genannten Punkte aufgezählt und er meinte, er kann keine Wunder versprechen, bei den Symptomen (Ruckeln und rein knallen) hört es sich fast schon nach einem bevorstehenden Getriebeschaden an. Ich habe trotzdem zugestimmt. Insgesamt hat mich der Wechsel 350€ gekostet. In den Kosten sind die Spülung an sich, das Öl, ein neuer Hydraulikfiltersatz, die Reinigung der Abdeckung und neue Stecker.
Meine Erwartungen waren hoch und ich wurde (anfangs) enttäuscht. Das Fahrverhalten hat sich nicht verändert. Gefühlt waren weichere Schaltübergänge vorhanden und das Reinknallen der Gänge trat nicht mehr auf. Mir war bewusst, dass sich ein Wechsel erst nach zirka 1000km bemerkbar macht also fuhr ich weiter.
Jetzt nach guten 2500km nach der Getriebespülung bin ich doch positiv überrascht. Das Ruckeln ist verschwunden, die Gänge wurden seit dem Wechsel gar nicht mehr reingeknallt, die Geräusche sind weg und das reine Gewissen nicht zu vergessen. Wenn der Motor kalt ist, schaltet das Getriebe aber immer noch nicht so gerne vom 1. in den 2. Gang.
Am Ende liegt es an euch. DIE Methode ist es nicht aber wer bereits viel Geld in seinen B5 gesteckt hat und ihn auch in Zukunft fahren möchte, dem würde ich zu einer Überlegung raten.
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