Zusammenfassung:
1. Das Feature des kurzzeitigen automatischen Gasgebens beim Schaltvorgang ermöglicht seidenweiche Lastwechsel, das ist ein tolles Fahrerlebnis, wenn es richtig funktioniert.
2. Der Kupplungspedalschalter neuer Generation (7H0 927 189) ist zurücksetzbar, man muss ihn aber öffnen und rejustieren und neu verspannen. Zerbrechen oder so, sollte da eigentlich nichts, wenn man aufpasst.
Hintergrund:
Ich hatte GRA nachgerüstet, es musste damit auch der defekte Kupplungspedalschalter erneuert werden. Seit der Erneuerung hat zwar GRA funktioniert, aber das Hochschalten war echt bescheiden: Der Motor drehte hoch, einkuppeln klappte nur noch ruppig bzw. ruckelig. Ich fühlte mich wie ein Fahranfänger.
Nun habe ich gestern den Kupplungspedalschalter geprüft. Beim Einbauen des Schalters hatte ich offenbar zwei linke Hände. Der Kupplungsschalter arbeitete fehlerhaft - weil fehlangepasst installiert.
Das Schalter-Signal erreichte das MSG erst, wenn die Kupplung schon physisch trennte - mit dem Ergebnis, dass "normales" Schalten fast nicht mehr ging. Immer mit ruckeln, wie ein Fahranfänger. Besonderns schlimm war es beim starken beschleunigen, zB. BAB-Auffahrt, beim Hochschalten ging der Motor fast in den Drehzahlbegrenzer, wenn die Kupplung betätigt wurde.
Habe also den Schalter ausgebaut und aufgemacht. Eigentlich eine geniale Konstruktion, weil sich der Schalter erst beim Einbau mit der Kupplungsbetätigung verspannt und intern einen Rastpunkt findet (es gibt mehrere Rastpunkte), und damit spielfrei Kontakt mit der Kupplungsbetätigung erhält. Wenn er, wie es bei mir war, mit recht großem Spiel einrastet, dann funktioniert es nicht und es kommt zu diesen unangenehmen Auffälligkeiten beim hochschalten. Rücksetzen des Schalters ging nur durch öffnen.
Also habe ich den Schalter geöffnet und zwei Spiralfedern entspannten die innere Mechanik. Ich habe eine Weile gebraucht, um zu kapieren, wie das Ding eigentlich funktioniert. Im Inneren gibt es eine Verzahnung mit mehreren Rastpositionen, die durch Verdrehung aktiviert wird. Beim Zusammenbau wird dieser Kunststoffbolzen, der durch die Kupplungsbetätigung in den Schalter eintaucht, vorgespannt. Habs dann jedenfalls irgendwie kapiert, ihn mit neuer Vorspannung zusammengesetzt und dann eingebaut. Beim Einbau habe ich die Kupplung nicht betätigt und der Bolzen des Schalters hatte noch keinen Kontakt mit seinem Widerlager der Kupplung. Der Schalter wird für seine Befestigung bajonettmäßig verdreht und dabei klackte es und plötzlich drückte dieser Schalter-Bolzen gegen dieses Widerlager der Kupplungsbetätigung.
Probefahrt gemacht und ich bekam ein dickes Grinsen!! Endlich kann ich das Auto so fahren, wie es Audi sich ursprünglich offenbar auch vorgestellt hatte. Beim Hochschalten fällt die Drehzahl irgendwie nicht gleich ab, und ein seidenweiches Einkuppeln wird nun ermöglicht!
Ich fahre diesen Audi erst seit 10 Monaten, aber erst jetzt fährt er sich schön, weil mir endlich ein seidenweiches Einkuppeln beim Hochschalten un regelmäßig gelingt.
Den Audi hatte ich mit defektem Kupplungspedalschalter gekauft, ohne es zu wissen. Der Schalter schloss den Kontakt nicht mehr, er war also die ganze Zeit geöffnet. Das MSG bekam damit permanent die Info, dass die Kupplung getreten ist. Hochschalten war damit zwar ok, aber seidenweich war es eigentlich auch nicht. Denn beim Auskuppeln fiel die Drehzahl sofort in den Keller.
Erst mit der GRA-Nachrüstung kam ein intakter Kupplungsschalter hinzu. Beim normalen Fahren ist der Schalter geschlossen und damit ist dieses Feature aktiviert, dass das MSG die Drehzahl vom Motor für eine Sekunde oben hält - also Gas gibt, obwohl man als Fahrer kein Gas mehr gibt!
Und das geht natürlich schief, wenn der Kupplungsschalter erst ein Signal an das MSG schickt, wenn physisch die Kupplung bereits den Kraftfluss getrennt hat - das MSG gibt noch Gas, aber die Last ist weg, und damit wirds eklig, weil die Drehzahl hochschießt - je nach Lastzustand vor dem Auskuppeln.
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