Bremssattel wechseln (HR)

[maxehaxe]

Hallo Freunde,
Da mein Bremskolben hinten Rechts blockiert und die Bremse schleift muss der Bremssattel gewechselt werden (A4 Avant 1.8, BJ 12/'98). Abgesehen vom passenden Fahrzeugtyp, worauf muss ich achten? In der Bucht steht bei vielen bei dass es sich um ein Lucas-Bremssystem handelt... was genau ist das, wie finde ich raus ob ich das habe und wie sieht die Kompatiblität aus? und empfehlt ihr gleich die ganze Bremsflüssigkeit mit zu wechseln oder nur was ich dabei verliere nachzufüllen? die Schläuche sehen noch o.k. aus und sind dicht.
Danke für die Schnelle hilfe! mfG

EDIT: mir ist noch eingefallen, der ABS-Drehzahlsensor an der besagten Bremse ist auch hinüber. Hab den neuen schon organisiert, will den jetzt aber nicht mehr in den alten Sattel einbauen wenn der eh zeitnah gewechselt werden muss. Gibts mein Modell auch ohne ABS oder sind grundsätzlich alle Sättel für ABS geeignet?

[mounty]

Und du bist dir sicher das du die Reparatur selber ausführen willst?

1.) ABS Sensoren sitzen NICHT im Bremssattel sondern sind an der Achse bzw Radträger verbaut und hinten wird er in die Bremstrommel zeigen müssen da dort drin der Sensorring sitzt!
2.) ALLE A4/B5 haben ABS und da haben die Sättel rein gar nix mit zu tun!
3.) Da der Sattel getauscht wird MUSS danach das Hydraulikssystem entlüftet werden, da reicht nen bischen Flüssigkeit nachfüllen nicht aus.
4.) Auch wenn die Schläuche noch dicht sind (wäre schlimm wenn nicht) müsste man wissen wie alt deine Bremsflüssigkeit ist aber ich denke die kann jetzt beim Satteltausch gewechselt werden.
5.) LUCAS oder ATE sind Hersteller der Bremsenteile und es steht im Sattel eingeprägt von welcher Firma er ist, auf jedenall hast du die C38 Bremsanlage an der Hinterachse verbaut.

[maxehaxe]

Oh, du hast natürlich Recht. Keine ahnung wo ich mit meinen Gedanken war... eigentlich wollte ich ausdrücken dass ich den Sensor dann gleichzeitig mit dem Sattel tauschen will, ich wusste bloß nicht dass ABS serienmäßig war. Die Bremsscheiben und Beläge hab ich vor ein paar Wochen auch selber gewechselt (inklusive Sensorringe), da der Kolben ja fest war, war der innere Bremsbelag bis aufs Grundmaterial runtergeschliffen und die Scheibe hatte ein Profil wie meine Winterreifen (ja, schande über mich dass ich damit überhaupt ein paar Wochen gefahren bin, aber ging leider nicht anders). Hat auch keine schönen Geräusche gemacht. Damals haben wir den Kolben ordnungsgemäß mit dem Rücksteller (und mit nach menschlichem Ermessen viel zu viel Kraftaufwand) wieder zum Laufen gekriegt, und er hat auch nach ein paar Tagen noch funktioniert, aber jetz beim Sommerreifen aufziehen ist mir halt aufgefallen dass das Rad wieder blockiert.
Nach deiner Aussage gehe ich davon aus dass ATE nicht mit Lucas kompatibel ist und ich vorher nen Blick drauf werden muss, was ich bestellen soll, seh ich das richtig?
Wie alt die Bremsplürre ist kann ich dir nicht sagen, hab den Wagen erst vor einem Jahr gekauft. Dann bräuchte ich nur noch wissen, wieviel Bremsflüssigkeit ich denn rechnen muss fürs ganze System.

Und danke natürlich erstmal für die schnelle Hilfe! mfG

[mounty]

Ja solltest schon nachschauen welcher Sattel verbaut ist wenn du nicht gleich beide Seiten machst, was evtl ratsam wäre wenn du eh schonmal dran bist. Bremsflüssigkeit brauchste ca 1,5l wenn du komplett wechseln willst.

[Schubbie]

Es kann auch sein, dass sich der Bremssattel nicht mehr richtig auf den Bolzen hin und her bewegen kann, daher nur ein Bremsbelag an der Seite sehr weit runter. Würde der Kolben festsitzen, müssten trotzdem beide relativ gleich abnutzen. Also mal Bremssattel runter und schauen, ob sich die Bolzen, in die der Bremssattel verschraubt wird, nach dem reindrücken durch den Druck der Gummimannschette wieder rausdrücken oder dieses zumindest leicht geht. Ansonsten Bolzen rausziehen, saubermachen und mit Keramikpaste oder Mos2-Fett wieder einsetzen.
Gruß
Andreas

[maxehaxe]

Das Problem hatte ich beim letzten Bremsenwechsel festgestellt. Da war einer der beiden Bolzen festgegammelt (der andere lief einwandfrei). haben wir dann wie du es beschrieben hast behoben. Aber wie gesagt, der Bremskolben war damals schon nur mit unnatürlich viel Kraftaufwand und dank des Hebelwirkungsgesetztes wieder zurückzudrehen... wahrscheinlich beruht ein Problem auf dem anderen. Mein Auto stand jetzt ne Woche, ich werd mich am Wochenende ums Problem kümmern und mal sehen ob der Sattel vielleicht doch noch zu retten ist.
mfg

[Schubbie]

Du hast aber schon einen Rücksteller benutzt oder? Mit Zange und drücken verkantet es gerne mal, das habe ich einmal versucht und mir dann das Werkzeug geholt. Ich war froh, dass ich die alten Beläge ohne Rücksteller wieder reinbekommen habe, da ich mal leicht die Bremse getreten habe, um zu sehen, ob sich überhaupt etwas tut.
Das Werkzeug hat sich schon bezahlt gemacht, ich glaub der Universal-Satz von BGS liegt schon weit unter 60€, ich musste noch 60 bezahlen. Meiner Meinung nach für Hobby völlig ausreichend.

[maxehaxe]

Nein, hatte schon nen richtigen Bremskolbenrücksteller von meinem Nachbarn. Wenn mans mit der Zange macht ohne die Drehbewegung sollte es ja rein theoretisch auch gar nicht gehen? Ich meine mal gehört zu haben dass der Kolben in einem Gewindegang läuft und von daher gedreht werden muss...

[Schubbie]

Richtig, nur manche drehen den Kolben mit der Zange und drücken mit irgendwas dabei den Kolben runter. Ein schlechter Tip, wie ich finde.

[maxehaxe]

so, hab endlich Zeit gefunden mich drum zu kümmern. Bremssattel ist getauscht, und siehe da... es läuft immer noch nicht rund!

der neue Kolben lief (erwartungsgemäß) einwandfrei, aber als ich alles zusammengebaut, entlüftet und probegefahren habe und der kolben ganz draußen war... geht er nicht mehr rein!
langsam kotzt mich mein auto an, macht zur zeit nur probleme, und ich hab nur noch diesen monat TÜV... woran könnte es denn jetz noch liegen? an der handbremse liegts nich, das hab ich getestet (bowdenzug ausgehängt, klappte trotzdem nicht)... kanns sein dass meine Bremsleitungen dicht sind? lief aber beim entlüften beim nachpumpen einwandfrei raus... ich bin mit meinem latein langsam am ende...

[marcus_b5]

...Das Werkzeug hat sich schon bezahlt gemacht, ich glaub der Universal-Satz von BGS liegt schon weit unter 60€, ich musste noch 60 bezahlen. Meiner Meinung nach für Hobby völlig ausreichend....

Ein Stück Holz und eine kleine Schraubzwinge geht einwandfrei und kostet fast gar nichts.

[desert20]

Ein Stück Holz und eine kleine Schraubzwinge geht einwandfrei und kostet fast gar nichts.

An der Hinterachse nicht sinnvoll

[A4rik]

Ein Stück Holz und eine kleine Schraubzwinge geht einwandfrei und kostet fast gar nichts.

Das geht dann aber nur einmal

Nimm nen verstellbaren Flexschlüssel und dreh den Kolben im Uhrzeigersinn rein.

[marcus_b5]

Ups. Habs einfach nicht gelesen. Irgendwie hat mein Hirn gemeint es ginge um vorn. :-/

[Schubbie]

Für vorn wird einfach eine Rohr- oder Wasserpumpenzange genommen, dass geht um einiges schneller und ist handlicher. Hinten möchte ich nicht mehr auf das Werkzeug verzichten, man kann auch mit Reißbrettstiften gurgeln.

[baeumchen]

Ich krame den Thread nochmal vor, da bei mir der Bremskolben hi re mal wieder fest ist. Ich würde daher gern den Sattel komplett samt Scheiben und Belägen wechseln. Jetzt habe ich irgendwo gelesen, dass die Radlager hinten in die Bremsscheibe eingepresst werden. Kann das sein?! Im Etzold habe ich nichts explizites gefunden.

[Merlin6000]

ja, das ist so, so wie bei jedem VW mit trommelbremsen auch

besorg dir neue radlager dazu und evtl neue Sensorringe für das ABS

[Schubbie]

Ist aber nicht weiter wild. Die kann man rausschlagen und auch wieder einschlagen (eine große Nuss kann dabei helfen).
Den Sensorring machst du mit einem Heißluftfön ordentlich heiß und hebelst ihn vorsichtig runter (ohne ihn zu verbiegen!). Vor dem Einbau auf eine plane Fläche legen und vielleicht etwas gerade drücken.
Zur Montage des Sensorrings eignet sich eine alte Herdplatte (notfalls Heißluftfön), mit welcher man diesen erhitzt. Mit ordentlichen Handschuhen dann heiß von der Platte nehmen und direkt auf die Scheibe legen. Falls der Ring nicht schon von selbst nach unten rutscht, muss man leicht nachhelfen, also vorher etwas passendes zum runterdrücken/-schlagen bereitlegen, weil wenn kalt, dann fest.
Die Radlager nicht zu fest ziehen! Ein ganz leichtes Spiel ist normal. Die große Unterlegscheibe muss mit einem Schraubendreher "matschig" zu bewegen sein.
Nimm Radlager von VAG, die halten wenigstens und du bekommst die in richtiger Stärke bei Angabe der FIN. Bei meinem gab es Radlager mit 1mm Differenz in der Stärke und vermutlich hat mir der Teilehandel verkehrte rausgelegt, zumindest waren die 3x kurz hintereinander gleich wieder kaputt, bis ich welche von Audi geholt habe, dann war Ruhe.
Alles in allem recht easy, wenn man passende Schlüssel für den Bremssattel und einen Bremskolbenrücksteller hat.
Mit freundlichem Gruß
Andreas

[baeumchen]

Ah, ok, tausend Dank für eure Infos!!!

Ist aber nicht weiter wild.

Ich überlege immer hin und her. Zum einen ist das Auto 21 Jahre alt und ich möchte es nicht vom vergolden lassen. Auf der anderen Seite haben die alles da und können zur Not zeitnah nachbestellen. Na mal sehen.

Alles in allem recht easy, wenn man passende Schlüssel für den Bremssattel und einen Bremskolbenrücksteller hat.

Den Rücksteller werd ich mal noch bestellen, ist ja nicht die Welle und er scheint doch wichtig zu sein.

Nimm Radlager von VAG, die halten wenigstens und du bekommst die in richtiger Stärke bei Angabe der FIN

Das Problem ist, dass unser VAG-Händler im Ort dicht gemacht hat. Mal sehen, wo ich die Radlager noch herbekomme.

Die Radlager nicht zu fest ziehen! Ein ganz leichtes Spiel ist normal. Die große Unterlegscheibe muss mit einem Schraubendreher "matschig" zu bewegen sein.

Definier mal bitte matschig Ein greifbares Maß wäre am besten.

Auf jeden Fall sehr hilfreich!!! Danke nochmal

[Schubbie]

Eigentlich kann da nicht groß etwas passieren und falls du etwas brauchst, dann kannst du die Teile auch schnell bei Audi rausholen.

Ja, den Rücksteller würde ich verwenden. Ich habe es mal ohne versucht und man muss dann auf die Manschette aufpassen und hoffen, dass alles leichtgängig ist. Mit dem Rücksteller ist es einfacher, auch wenn ich die Stange bei meinem von BGS schon verbogen habe (ja, ich habe richtig rum gedreht ).

Teile frage hier an, ist VAG und macht vernünftige Preise, teils Originalteile zum Zubehörpreis:
oliver "Punkt" jacobsen "at" kornkoog "Punkt" de

Es gibt keinen Wert, um das Radlager festzuziehen. Du musst die Scheibe bewegen können, sie darf aber nicht absacken, wenn du die mit dem Schraubendreher hochdrückst und los lässt, aber die darf auch nicht zu fest sitzen, damit das Radlager nicht unter Druck steht. Du merkst es schon, was ich meine. Falls es dir nicht bekannt ist, die Sicherung für die Mutter kannst du in verschiedenen Positionen aufstecken, um den Splint durch zu bekommen.