Wie manche von Euch bereits wissen, bin ich von VOX für 2 Drehtage in die Eifel eingeladen worden, um als Audi Fahrer meine Erfahrungen und mein Wissen zu dem Audi A4 zur 1.000 Jubiläumssendung von Auto Mobil preis zu geben.
Vor circa 4 Wochen hat mich unser Admin Marco angeschrieben, ob ich nicht Lust hätte für 2-3 Tage für das Automagazin VOX Auto Mobil bei Dreharbeiten zu einem Vergleichstest Alt gegen Neu mitzumachen. Der genaue Zeitraum stand noch nicht fest und es wäre auch nicht sicher, ob ich überhaupt hierfür in Frage kommen würde. Natürlich habe ich sehr gerne die Chance genutzt und Marco daraufhin meine Kontaktdaten gegeben, damit die Möglichkeit bestand, dass sich der Redakteur des Formats bei mir melden konnte.
Leider passierte dann aber lange Zeit nichts mehr und ich war mir fast sicher, das die Redaktion von VOX sich jemand anderen ausgesucht hat. Allerdings kommt es oft unverhofft, und so rief mich an einem Freitag Abend der Julian Hylla -Redakteur Auto Mobil- auf meinem Handy an. Er erzählte mir nur grobe Dinge und einen ungefähren Ablaufplan, da auch er noch nicht die gesamte Planung vorliegen habe. Außer mir sollten ja noch 2 weitere Kandidaten gecastet werden, die den alten 3er BMW und die alte C-Klasse von Mercedes präsentieren sollten. Da diese noch nicht gefunden waren, konnte auch noch kein genauer Termin genannt werden. So verblieben wir, eine Woche später nochmals zu telefonieren, um die Einzelheiten zu besprechen.
Dann endlich 10 Tage später rief Julian mich erneut an und machte den Termin fix.
Es sollte sich um 2 Drehtage handeln, die am 14. und 15.10.15 stattfinden. Am 13.10.15 würde das Team bereits einen Drehtag einplanen, diesen allerdings nur für Außenaufnahmen und Fahrsituationen, wo noch keine Person vor Ort sein müsste.
Also gab er mir die Adresse des Hotels in Mendig und alles weitere sollte dann vor Ort besprochen werden.
Aufgeregt und Neugierig kam ich dann am 14.10.15 gegen 19 Uhr am Hotel an. Gestresst von einem langen Arbeitstag und einer circa 2stündigen Anfahrt parkte ich meine Uschi hinter dem Hotel, wo ich mich sehr über den Anblick freute.
Denn 2 Autos neben mir stand ein Audi A4 B5 1.8T Quattro in jaipurrot perleffekt mit Nummernschild IN-A aus dem Audi Museum Ingolstadt. 1.500km Original Kilometer auf dem Tacho und mit Neuwagengeruch.
Direkt daneben der BMW und Mercedes. Die Mercedes C-Klasse gehörte einer
Privatperson, da nach Aussage von Daimler keine C-Klasse zur Verfügung gestellt werden konnte und somit ein Privatfahrzeug die gesamten 3 Drehtage herhalten musste.
Im Eingangsbereich wurde ich sofort "entdeckt". Julian stand an der Lobby und wir bgrüßten uns. Er stellte mir das Team vor und nach 5 Minuten Check In ging es auch schon nach nebenan in eine Pizzeria um sich ein wenig kennenzulernen und die Einzelheiten für die Drehtage zu besprechen.
Um 6 Uhr war die Nacht schon wieder zu Ende. Duschen, Anziehen und das gesamte Programm, damit man vor der Kamera nicht wie ein Schlunz aussieht und ab zum Frühstück. Dort saß schon das gesamte Team vor ihrem Kaffee und las die Nachrichten über iPad und Smartphone. Geredet wurde nicht viel.
Da es am Tag vorher nicht geregnet hatte, an diesem Tag allerdings ohne Unterlass wurde beschlossen, dass wir etwa 150km weiter gen Süden fahren, da es hier laut Regenradar trocken sein sollte. Eine gute Möglichkeit die Autos zu erfahren, dachte ich mir. Und so bekam ich direkt und ohne Diskussion den Schlüssel für den Audi A4 B9. Wie ein kleiner Junge vor seinem ersten Schultag saß ich nun in dem neuen Gefährt und machte mich erstmal mit den ganzen Knöpfen vertraut. Alles wurde gedrückt, alles ausprobiert.
Dann Sitz, Spiegel einstellen angurten und los ging es. Wahnsinn! Welch ein tolles Auto! Die Matrix LED Scheinwerfer warfen selbst bei Tag ihre Lichter voraus. Spurhalteassistent, Stauassistent, Abstandswarner usw. wurden direkt bei Stop´n´Go auf der Autobahn ausgiebig getestet. Zurücklehnen und den Audi machen lassen lautete die Devise. Nicht einmal lenken musste man, da der Spurhalteassistent alles managte.
Am Drehort angekommen, begann die Show. Michael der Tonmann verkabelte uns mit Mikrofonen, es wurden Kameras in die Autos verbaut und auch das Licht durfte natürlich nicht fehlen. Und was für Licht. Ein riesiger LED Scheinwerfer leuchtete einem permanent von der rechten Seite ins Gesicht. Beim Fahren sah man weder etwas nach vorne noch im Rückspiegel. Trotzdem mussten wir auf enger Landstraße eine entsprechende Fahrgeschwindigkeit erreichen. Während man also weder nach vorne noch nach hinten ohne Sicht mit ca. 100km/h über die Landstraße fuhr, saß Julian der Redakteur auf dem Beifahrersitz und spulte seine Fragen ab. Natürlich waren die vorher nicht bekannt und man musste sich auf Auto, Straße und Antwort konzentrieren. Keine leichte Sache, aber nach 5 Minuten hatte man die Sache relativ gut im Griff. Interviews wurden in jedem Auto durchgeführt. Heisst somit 6 Fahrzeuge wechseln, 6x Kamera umbauen, Licht einstellen und Interview führen. Und immer die Landstraße rauf und runter, rauf und runter.
Natürlich in den Autos ein super Erlebnis. Audi A4, C-Klasse und auch 3er BMW haben sich mit Sitzheizung und verschiedenen Klimazoneneinstellungen von ihrer besten Seite gezeigt. Zwischen den Interviews stand man allerdings bei 2°C -gefühlte Arktis-, laufender Nase und kalten Händen sowie Füßen in einem kleinen Waldstück und wartete auf den nächsten Einsatz.
Mittags gab es dann eine warme Suppe im Restaurant und Abends gegen 19 Uhr traten wir wieder die Heimreise zum Hotel an. Dort angekommen, ging es im Hotel an die Bar. Dort wurde eine weitere Einstellung gedreht, bevor wir dann gegen 22 Uhr wieder rüber in die Pizzeria gingen um etwas in den Magen zu bekommen.
Völlig geschafft von dem Tag und dem Erlebten war um 23 Uhr der Tag vorbei, denn um 5 Uhr klingelte wieder der Wecker.
Dieses Mal störte der Regen nicht, da es sich nicht um eine Schnittstelle zu dem 1. Drehtag handelte. Somit konnten wir nach Mendig auf das Flugfeld fahren. Dort angekommen ging es direkt wieder los. Kamera aufbauen, Mikrofon an den Mann, Licht usw.. Die Autos wurden abgeledert, gefilmt, gefahren, abgeledert und dann wieder von vorne. Das gesamte Team war wirklich die ganze Zeit wie verrückt am wirbeln und stand ständig unter Stress. Trotzdem war die Stimmung herrlich. Es wurden viele Witze gemacht, viele Einstellungen waren einfach durch stotterer oder andere doofe Bermerkungen nur gut um die Gemüter zu erwärmen, denn wie am Vortag hatten wir 2°C und starken Wind nur dieses Mal zusätzlich mit Regen.
Fahren durften wir ständig. Es wurde sogar gefordert. Jeder von uns 3 Personen sollte soviel mit den Autos fahren wie er Lust hatte. Und wie gefahren wurde war egal. Ob Slalom, Bremstest, Aquaplaning usw.. Komplette Beschleunigungsarien haben sich dort abgespielt. Und natürlich gab es nebenher noch allerhand zu sehen. So zog ein neuer C63 AMG auf dem Flugfeld seine Runden. Und dies mit Höchstgeschwindigkeit, da irgendein neues Bauteil getestet wurde. Alle 3 Minuten brüllte der V8 4.0ltr Turbo an unserer Halle vorbei und lies uns einen Schauer über den Rücken laufen.
Andere Redaktionen wie Auto Classic waren vor Ort und machten eine Reportage über alte Kombis. So stand bei denen ein alter Audi 200 aus dem Museum Ingolstadt.
Albert Königshausen der Testchef von VOX hat es sich bei dieser Gelegenheit auch nicht nehmen lassen, mit mir zusammen mal die Teststrecke und den Slalom mit meiner Uschi zu fahren. Albert ist wirklich ein sehr sympathischer Mann, der eine enorme Freude am fahren hat. Bei ihm spielt es keine Rolle, ob es sich hierbei um einen Bugatti Veyron oder meine lahme Uschi handelt und dies merkt man ihm an. Mit einer enormen Leidenschaft setzt er sich hinter das Steuer eines jeden Autos, bekommt ein Lächeln ins Gesicht und legt los. Beeindruckend!
Nach gefühlten 20 Stunden Fahren, Interview geben und Autos testen war dann auch dieser Drehtag gegen 17 Uhr zu Ende. Die Verabschiedung fiel fast wehmütig aus, da man 2 lange Tage zusammen verbrachte und durch die Gemeinsamkeit Auto sich direkt miteinander verbunden gefühlt hat.
Es war wirklich eine tolle Zeit in der ich die Gelegenheit hatte hinter die Kulissen einer solchen Produktion zu schauen. Man selber glaubt es nicht, wie viele Szenen gedreht werden, worauf zu achten ist, damit es keinen Anschlussfehler beim Schneiden gibt. Welch eine Arbeit betrieben wird, um eine Szene zu drehen, die später gar nicht genutzt wird usw...
Natürlich gilt mein größter Dank ganz besonders Oliver und Marco, die mir dies erst ermöglicht haben!
Greetz
Oliver
Den ganzen Test könnt ihr hier sehen:
http://www.nowtv.de/vox/auto-mobil/d...bilaeum/player
Beginnt direkt im 4 Teil..!!
Und hier noch ein Slalom Video von meiner Uschi
https://www.youtube.com/watch?v=IBtJsiKmwD0
Und noch ein paar Bilder
vBulletin-Systemmitteilung